Die deutsche Metalcoreband CALLEJON haut nach „Willkommen im Beerdingungscafe“ , der EP „Fauler Zauber Dunkelherz“ und „Zombieactionhauptquartier“ nun ihr drittes Album in 4 Jahren raus. Allzu viel Neues bedeutet das zwar nicht unbedingt, aber dennoch gelingt es dem Quartett auf „Videodrom“, mit dem sie beim renommierten Metallabel Nuclear Blast gelandet sind, das hohe Niveau der Vorgängerplatte zu halten.

Gleich vorweg. Jemand der CALLEJON aufgrund ihrer doch auffälligen Trademarks bis jetzt nichts abgewinnen konnte, wird auch mit der neuen Scheibe nichts anfangen können. Deftiger metallischer Core wird da gepaart mit deutschen Texten. Im Gegensatz zu den Genrekollegen NARZISS nehmen sich die Herren rund um Schreihals Bastian Sobtzick nicht zu ernst, sondern lassen erfrischend viel Humor einfließen und vermeiden so desöfteren das Abrutschen in pathostriefende Untiefen. Was ja gerade bei der deutschen Sprache allzu leicht passieren kann.
Doch schon der Titeltrack „Videodrom“ spielt die obengenannten Eigenheiten aus, und paart diese noch mit einem gehörigen Schuss cleaner und dadurch auch eingängigeren Gesangspassagen. Dass die Texte von Sobtzick zwar durchaus witzig und natürlich nicht bierernst zu nehmen sind versteht sich von selbst. Und dass keine literarischen Höhepunkten zu erwarten sind, unterstreichen dann „Sommer, Liebe, Kokain“ oder das mit Pornolyrik gespickte „Sexmachine“.

Wie gesagt, CALLEJON polarisieren. Entweder fährt man auf die musikalische Melange und den Humor der Band ab, oder eben nicht. Erstere werden diese Platte garantiert mögen, der Rest tut wohl besser daran einen weiten Bogen um „Videodrom“ zu machen.