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EQUILIBRIUM - Rekreatur
Label: Nuclear Blast |
Wie wir seit einer Weile wissen, gibt es in Bayern nicht nur Oktoberfest, FC Bayern München und den Bullen von Tölz, sondern auch eine erfolgreiche Pagan Metal Band namens EQUILIBRIUM. Mit ihren ersten beiden Alben „Turis Fratyr“ und „Sagas“ erspielten sie sich bereits eine beachtliche Fangemeinschaft. 2010 kam es zu einem Besetzungswechsel, Sänger Helge Stang und Drummer Manuel Di Camillo sind nicht mehr mit von der Partie. Ersatz fand man schnell mit Robert 'Robse' Dahn an den Vocals und Tuval Hati Refaeli hinter den Drums. Mit dem neuen Line-Up ging es direkt ins Studio um das dritte Album „Rekreatur“ einzuspielen. Die Reise beginnt mit „In Heiligen Hallen“, welcher wie ein typischer EQUILIBRIUM Song klingt. Anfänglich ein symphonisches Marsch-Intro und anschließend schnelle Gitarren Riffs, welche immer wieder von orchestralen Keyboardparts unterbrochen werden. Ein eingängiger Refrain rundet den Song ab. Sänger Robse schlägt sich nicht schlecht, zumal man nur wenig Unterschied zum ersten Sänger der Band hört. Gegen Ende des ersten Songs folgt ein kurzes, ruhiges Zwischenspiel, bevor zum Schluss hin noch einmal Spannung aufgebaut wird und das einleitende Stück mit Fanfaren endet. Der zweite Song „Der Ewige Sieg“ klingt sehr identisch nach EQUILIBIUM. Wie aus der Pistole geschossen startet eine Folk Metal typische Hookline. Nach abwechselnden Riffs und symphonischen Keys, bleibt der Refrain ohne weiteres in den Gehirnwindungen hängen. So sieht seit jeher das Songwriting von René Berthiaume, dem Gitarristen der Truppe, aus. Überraschungen haben die Bayern nicht parat. Außer man sieht das Bellen eines Hundes bei dem Song „Aus Ferner Zeit“ im Break in Minute 6:42, als solche an. Ich wusste im ersten Moment nicht was ich davon halten sollte. Das einzige, abgesehen vom Line-Up, in dem sich diese CD von den bisherigen Veröffentlichungen unterscheidet, sind der Anteil an symphonischen und orchestral-wirkenden Keyboard Stimmen. Gelegentlich wirken manche Nummern etwas zu dick aufgetragen, kitschig und leicht Power Metal lastig. Im Gegensatz zu Pagan Hymnen wie „Met“, „Unter Der Eiche“ oder „Blut Im Auge“ geht man bei den Tracks von „Rekreatur“ noch melodischer ans Werk, was so manchen Pagan Black Metal Fan enttäuschen könnte.
„Rekreatur“ startet stark, hart und eingängig, verliert aber mit der Zeit etwas an Fahrt. Mit dem letzten Song „Kurzes Epos“, der fälschlich betitelt sage und schreibe 13 Minuten dauert, wird noch einmal etwas Stimmung aufgebaut, bevor man die CD episch ausklingen lässt.
Man muss dazu sagen, dass „Rekreatur“ kein schlechtes Album ist, aber ihr Sound immer mehr wie Filmmusik eines Helden Epos a'la Gladiator oder Herkules wirkt. Manche Viking Metal Fans könnte das stören. Anderen, welche mehr auf Symphonic Metal stehen, sollte die CD sehr gut gefallen. Mit den ersten beiden Alben kann EQUILIBRIUM hier meiner Meinung nach nicht mithalten. Einen Kauf ist die CD aber allemal wert.
www.equilibrium-metal.net/
Beitrag vom 22.06.2010 Zurück
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