ANNIHILATOR - Annihilator
Label: Earache
Immer wieder fiebere ich zu einer ANNIHILATOR Veröffentlichung hin, hat es ja auch lange gedauert, bis Jeff Waters und Dave Padden nach dem umstrittenen „Metal“ sich ins Studio bequemt haben. Eigentlich sind drei Jahre nicht wirklich lang, aber normalerweise klopfen die Jungs knapp alle eineinhalb bis zwei Jahre ein neues und immer wieder starkes Album heraus. Die Live-DVD vertröstete zwar eine Zeit lang, aber als ich das fantastische und geniale Cover zur neuen Scheibe, die schlicht „Annihilator“ betitelt wurde sah, konnte ich es nicht mehr aushalten.

Aber auch „Annihilator“ wird schon heftig umstritten. Aber tauchen wir erst mal in das neue Album hinein. Mit Flitzefinger-Riffs, Soli und Leads beginnt Jeff das Album sehr verspielt und verweist sofort auf alte „Never Neverland“ –Zeiten hin. Man könnte fast denken, dass der 7-Minütige Opener ein Instrumental darstellt, aber nach 2 Minuten beginnt eine leicht abgehackte Rhythmik und Dave ist am Zug. Typische ANNIHILATOR-Vocallines und ein melodischer Chorous sind eigentlich nur ein kleiner Faktor dieses verspielten Tracks. Später lässt der kanadische Riffgott noch die Obertöne von „The Fun Palace“ vom vorhin erwähnten Album erschallen und es kommen sofort Glücksgefühle auf - man schwelgt in Erinnerung.

Dick und fett prangt auf einem Sticker am Album der Hinweis, dass sich Jeff und Dave zu 66 Soli hinreißen ließen, was laut Band nur Zufall ist, aber obwohl sich die zwei reichlich austoben, wird es nie ausufernd oder gar nervig. Aber wer es direkter will, braucht nicht lange zu warten. „Coward“ kommt mit hoher Geschwindigkeit á la „Drive“ und ebenso klasse Riffing aus den Boxen gedonnert. Auch wenn bei „Ambush“ ganz leicht gebremst wird, ist der Song nicht weniger furios und kommt mit coolem Refrain daher, den es mitzubrüllen lohnt.

In dem Album, wie es schon auf Alice‘ Stirn eingeritzt steht, stecken hundert Prozent ANNIHILATOR bzw. Jeff Waters und es sprüht nur so vor Gitarren-Freude. Man hört, dass die Jungs nichts auf Kritik geben und ihr Ding durchziehen, was sehr löblich ist und dieses Album zu etwas Speziellem macht, wie es eigentlich jedes Einzelne dieser Band ist.

Auf Abwechslung wird auch geachtet, so ist „25 Seconds“ mit seinem Bassspiel recht außergewöhnlich und verwirrt anfangs und bei „The Other Side“ darf Dave neben den aggressiven Vocals auch wieder sein Gesangqualitäten unter Beweis stellen, was er leider viel zu selten darf.

„Payback“ gibt zum Schluss nochmal richtig Gas und „Romeo Delight“ ist der längst überfällige Nachfolger zum Hard Rocker „Shallow Grave“.

„Annihilator“ ist ein absolut starkes Album für Liebhaber von Jeff's Gitarrenspiel und eine Freude für ANNIHILATOR-Nostalgiker. Das Album braucht einfach seine Zeit, um sich zu entfalten und die sollte man ihm gönnen, denn man wird dafür belohnt.

www.annihilatormetal.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Trend
2. Coward
3. Ambush
4. Betrayed
5. 25 Seconds
6. Nowhere To Go
7. The Other Side
8. Death In Your Eyes
9. Payback
10. Romeo Delight
Gesamtspielzeit: 48:45

maxomer
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Beitrag vom 14.06.2010
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