BREED 77 - Insects
Label: Edel (earMusic)
BREED 77 – nie gehört? Das sollte und muss sich nun aber ändern. Die Truppe wurde bereits 1996 in London von Ex-WINTER OF TORMENT Mitgliedern gegründet und mit spanischen bzw. gibraltarischen Musikern verstärkt.

Der Stil von BREED 77 ist nicht so leicht zuzuordnen. Vielleicht kann man aber SYSTEM OF A DOWN nennen, auch wenn diese vom Sound her nichts miteinander zu tun haben, können die Armeno-Amerikaner aufgrund der Abwechslung und Stilvermischung als Referenz hergenommen werden. Nennen wir das Ganze einfach Crossover und legen los.

Die Uhr Tickt – „Wacke Up“ rüttelt einen erst düster mit einem sauberen Spannungsbogen und dann thrashend und mit unheimlich viel Groove auf. Abgehakt wird agiert und gebrüllt, bis ein cooler drive loslegt und im Refrain das Tempo nochmals angezogen wird. Auch wenn es sich vielleicht so liest, BREED 77 können nicht mit herkömmlichen Thrashern verglichen werden. Dazu spielt viel zu viel Anderes mit. Der Song klingt leicht amerikanisch und liegt irgendwo zwischen Alternative Metal, Thrash und vielleicht kann man sogar eine Spur New Metal reininterpretieren. Nachdem Sänger Paul Isola beim Opener mehr brüllend unterwegs war, zeigt er auf dem folgenden, noch dynamischeren „The Battle Of Hatin“ seine cleanen Gesangsleistungen auf. In diesem Song passiert so ungemein viel und dennoch geht dieser direkt in die Gehirnwindungen. Ein leicht orientalisch anmutender, akustischer Einstieg verwirrt erst etwas, doch schnell wird wieder diese leicht düstere Stimmung aufgenommen und der Song wird immer schneller, bis eingängige Melodien zur Bridge einsetzen und auf den grandiosen Chorus vorbereiten. Das Tempo wird immer wieder gewechselt. Mal groovts, dann thrashts wieder und schon wird gebremst um kurz dem Orient zu huldigen. Ebenso passt sich Paul perfekt der Situation an.

Unglaublich, dass dies schon das mittlerweile fünfte Album der Truppe ist und so spurlos an mir und wahrscheinlich uns allen vorbei gegangen ist. Wenn man nun unbedingt einen Vergleich ziehen mag, dann sollte man das starke Debüt von DROWNING POOL erwähnen.

Auch wenn jeder Track ein Highlight für sich ist, gehe ich nur noch auf wenige ein, wie zum Beispiel dem Titeltrack „Insects“, der erst die Kleintierchen für sich selbst sprechen lässt und dann erstmals in die NWOAHM-Area abdriftet. Moderne, schnelle Riffs treffen auf fettes Drumming der besten Güte, bis dann wieder mit einem recht emotionalen Refrain gepunktet wird, ansonsten geht man doch recht straight an die Sache ran. Bei „Who I Am“ wird es dafür tanzbar. Ein weiteres Highlight dieses Albums mit unglaublichem Niveau und dieser Frische, die sich so viele Bands noch wünschen können. Zum ersten Male wird hier der Latino-Flair, der nachher noch vereinzelt vorkommt, los gelassen.

Nach dem auf Spanisch vorgetragenen „Guerra Del Sol“, beendet man das reguläre Album mit einem überraschenden Klassiker. Das in seiner Erstausführung schon unglaublich intensive „Zombie“ von den CRANBERRIES wird zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Perfekt adaptiert, nahe am Original, aber dennoch schön umgebaut, entfaltet sich dieser Song zu einem erneuten Hit in seiner Wiedergeburt.

BREED 77 sind die Entdeckung des Jahres. Bitte schenkt dieser außergewöhnlichen Truppe euer Ohr und hört euch die Songs auf MySpace an, denn ich befürchte ich konnte hiermit auch wenn ich mir Mühe gab, nicht annähernd den Sound in seiner Gesamten Form beschreiben.

www.breed77.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Wake Up
2. The Battle Of Hatin
3. Revolution On My Mind
4. Insects
5. Who I Am
6. New Disease
7. On More Time
8. In The Temple Of Ram : Rise Of The Bugs
9. Forever
10. Gureea Del Sol
11. Zombie (CRANBERRIES Cover)
12. Save Us (Bonus)
13. Insectos (Bonus)
Gesamtspielzeit: 68:36

maxomer
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Beitrag vom 03.06.2010
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