EXODUS - Exhibit B - The Human Condition
Label: Nuclear Blast
Schluss mit Lustig – EXODUS sind da und mit dabei „Exhibit B – The Human Condition“. Auch wenn Rob Dukes anfangs nicht gut angenommen wurde, ging es bisher mit den BayArea-Veteranen geradewegs nach oben. „The Shovel Headed Kill Machine“ war schon extrem stark und „Exhibit A“ konnte zwar nicht ganz so punkten, war aber auch nicht von schlechten Thrashern. Obwohl die Jungs laut Interview schon vier Songs für den zweiten Teil fertig hatten, lies man sich über drei Jahre mit dem Album Zeit und schob noch die „Shovel Headed Tour Machine“ DVD und die Neueinspielung von „Bonded By Blood“ unter dem Pseudonym „Let There Be Blood“ ein.

Dass EXODUS keinen Spaß verstehen, sieht man gleich am Cover, von dem einen Leonardo DaVinci´s „Vitruvian Man“ in einer etwas brutaleren Version anglotzt, was die Gewalttätigkeit der Menschheit zeigen soll – so Gitarrist Gary Holt.

Ungewohnt verhalten, nein fast verträumt startet das Album mit „The Ballad Of Leonard And Charles“ mit akustischen Gitarren und spannt einen regelrecht auf die Folter. Doch dann setzt der unverkennbare Gitarrensound ein und schon poltert nach ein paar weiteren Anspannungen und einem Solo der altbekannte EXODUS groove, samt Tom Huntings bekanntem Drum-Stil los. Der 7-Minüter zeigt sich ungewöhnlich abwechslungsreich und melodisch, verzichtet aber nicht auf Brutalität, was durch Rob´s Gekeife natürlich unterstrichen wird.

Generell begnügen sich die Kalifornier auf dem Album nicht gern mit kurzen Geschossen, sondern bieten Hauptsächlich Songs, die über die 6- bzw. 7-Minuten Marke hinausschießen. Und „The Sun Is My Destroyer“ nimmt mit fast 10 Minuten schon epische Formen an. Doch hat man nicht eben mal die Songs mit haufenweise Soli und unnötigen Ballast verlängert, sondern richtig schöne Arrangements geschaffen, die einem lange Freude an dem Album bescheren. Dennoch reden EXODUS nicht lange um den Brei herum und kommen schnell genug zum Punkt, dass man die Songs trotz derbsten Moshpit mitgrölen kann.

Obwohl man oftmals sehr schnell zu Werke geht und auf Gefangene weitestgehend verzichtet, hat man doch sehr viele Melodien eingesetzt. Ich möchte meinen, so wagemutig sind Gary und Co. noch nie mit Melodien umgegangen, was in Kombination mit der Härte zu ungeahnten Hörerlebnissen führen kann, obwohl man zu keiner Sekunde bezweifeln kann, dass man es hier mit den Ur-Thrashern von EXODUS zu tun hat, wie „Class Dismissed„ oder „Democide“ zeigen.

Auf „Exhibit B – The Human Condition“ befindet sich somit die komplette Bandbreite der Band, die es auszukosten gilt. Enttäuschungen sucht man vergebens und alt klingt hier auch definitiv nichts, wobei bei dieser Truppe das Wort Old-School dennoch unweigerlich fallen muss, denn ihre Wurzeln wuchern und wuchern und wuchern…


Wer einen guten Magen verfügt, kann sich auch mit den Texten näher befassen, die sich um die Gräueltaten der Menschheit drehen und nichts beschönigen.

exodusattack.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Ballad Of Leonard And Charles
2. Beyond The Pale
3. Hammer And Life
4. Class Dismissed (A Hate Primer)
5. Downfall
6. March Of The Sycophants
7. Nanking
8. Burn, Hollywood, Burn
9. Democide
10. The Sun Is My Destroyer
11. A Perpetual State Of Indifference
12. Good Riddance
Gesamtspielzeit: 73:51

maxomer
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Beitrag vom 30.05.2010
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