TRIPTYKON - Eparistera Daimones
Label: Century Media
So krank, paradox oder meinetwegen falsch das auch klingen mag, aber CELTIC FROST im Jahre 2008 aufzulösen war wohl die beste Entscheidung, die Thomas Gabriel „Warrior“ Fischer treffen konnte. Warum? Der 2006er Release „Monotheist“ war das intensivste, dunkelste und eindringlichste Album der gesamten Bandgeschichte und es wäre unmöglich gewesen diesen Brocken jemals zu toppen. Deswegen war es gut den endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel CELTIC FROST zu ziehen (auch wenn es im Endeffekt andere Gründe dafür gab…) und mit frischen Kräften erneut durchzustarten. Dies geschieht nun unter dem Banner TRIPTYKON und der erste Output dieser Band tendiert, oh welch Überraschung, eindeutig in die „Monotheist“-Ecke.

Zähe, dunkle und tonnenschwere Riffs dominieren die Szenerie, die gehüllt ist in einen Nebel aus Hoffnungslosigkeit. Ein im Grunde genommen recht einfaches Konzept, das jedoch die kompletten ersten drei Stücke für sich einnimmt und noch dazu eine hervorragende Figur macht. Während dieser Darbietungen ist es vor allem Tom, der mit seiner Stimme für jede Menge Abwechslung und Atmosphäre sorgt und vollständig vergessen macht, dass sich tempotechnisch so gut wie nichts rührt. Dennoch verströmen diese Tracks eine umwerfende Energie und versetzen den Hörer in ein abgrundtiefes pechschwarzes Loch. Nach dem mit leidenden Wehklagen versehenen Zwischenstück „Shrine“ werden die Zügel bei „A Thousand Lies“ das erste und einzige Mal so richtig locker gelassen und TRIPTYKON nimmt das erste Mal so richtig Fahrt auf. Gutes Drumming, ebensolche Rhythmuswechsel und eine interessante Gitarrenarbeit tragen das ihre dazu bei, dass sich dieser Geschwindigkeits-„Ausreißer“ gut ins Gesamtbild integrieren kann. „Descendant“ ist im Anschluss daran, bis auf die Schlussminute, in der das Tempo erneut etwas gesteigert wird und die Gitarren das Sagen haben, eine weitere düstere Doom-Walze.

Nachdem der Beginn von „Myopic Empire“ sich nahtlos in die bisherige Albumstruktur einordnet, sorgen ab der Mitte des Stückes ruhige Klavierklänge für eine angenehme Überraschung. Auf dieser Schiene geht es dann auch weiter, wenngleich „My Pain“ im Vergleich zum vorigen Track die gesamte Spielzeit über ruhig und verträumt aus den Boxen tönt. Begleitet wird dieser Ruhepol des Albums von einer fragilen Frauenstimme und sonoren Sprechpassagen aus dem Mund des Meisters. Das Beste kommt zum Schluss heißt es doch so schön, und mit “The Proloning” bewahrheitet sich dieses alte Sprichwort wieder einmal. In diesen knapp 20-minütigen Mammutsong packt der gute Tom sein ganzes Können aus und zelebriert in brillanter Manier einen düsteren und morbiden Doom-Kracher, der keine Wünsche offen lässt.

TRIPTYKON haben lediglich ein kleines Problem und das nennt sich „Monotheist“, denn wäre dieses Album nicht vor vier Jahren erschienen, käme man nicht umhin hier die Höchstnote zu zücken. Vielleicht liegt es einfach an der zu hoch gesteckten Erwartungshaltung, dass man mit einem derartigen Release nicht vollends zufrieden ist – kaufen sollte man sich „Eparistera Daimones“ als Fan des „direkten Vorgängers“ aber auf jeden Fall.

www.triptykon.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Goetia
2. Abyss Within My Soul
3. In Shrouds Decayed
4. Shrine
5. A Thousand Lies
6. Descendant
7. Myopic Empire
8. My Pain
9. The Prolonging
Gesamtspielzeit: 72:47

Juergen
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Beitrag vom 01.04.2010
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