AETERNAM - Disciples Of The Unseen
Label: Metal Blade
Dass die griechische und nordische Mythologie in den Power und True Metal schon seit jeher immer mal wieder Einzug halten, ist weitgehend bekannt, doch anscheinend ist es auch im Death Metal nicht unüblich, die Götter alter Tage zu besingen und bespielen. Doch gehen AETERNAM nicht soweit, dass sie kitschige Themen auswählen, sondern siedeln sie ihre Musik eher im arabischen Raum an. Dies bedeutet, dass sich im Sound einige folkloristische Elemente aus diesen Breitengraden befinden und es textlich um Götter und Pharaonen und Schauplätze wie Hamunaptra oder Imhotep geht.

Bekannte Vertreter dieser Themen sind die Amis von NILE und die griechischen Deather SEPTICFLESH. Man könnte AETERNAM auch irgendwo zwischen diesen Bands ansiedeln. Zwar gehen die Wahlaraber, die eigentlich in Kanada beheimatet sind, nicht so kompromisslos wie NILE zu Werke, halten sich aber auch mit den orientalischen Elementen zurück. Die Männer finden eine schöne Mischung aus allem und schaffen dank Sitar, akustischen Intermezzi und einigen Samples eine wüstentaugliche Atmosphäre. Man merkt schon, dass der minimalistische Death Metal-Fan einiges zu verdauen hat, aber aufgeschlossene experimentelle Hörer werden sich auch mit den cleanen Vocals von Basser Jonas Lapointe, der Abwechslung in die fiesen Grunts von Fronter Achraf Loudiy bringt, anfreunden können.

Wenn man sich auf die Musik einlässt, hat man sehr viel Freude mit der Abwechslung aus brutalem Death Metal, der die Scheibe auch bei „Angel Horned“ einleitet und orientalischem Flair, der bei „The Coronation“ mit Sitar und atmosphärischer Stimmung ausgelebt wird. „Iteru“ war nicht nur ein Längen- und Zeitmaß im alten Ägypten, sondern ist auch eine akustische Überleitung mit Percussion, Sitar und Flötenklängen, die sehr stimmig ausgefallen ist und gut ins Konzept passt. Kurz darauf bekommt man aber natürlich wieder eins in die Fresse mit „Goddess Of Masr“. Somit gibt es auf dem Erstling von AETERNAM viel zu entdecken und Langeweile sollte auch nie aufkommen.


Dafür, dass „Disciples Of The Unseen“ das Debüt der Kanadier darstellt, ist das Songwriting sehr durchdacht und vorangeschritten und auch der Sound, den JeF Fortin (NEURAXIS, THE LAST FELONY) zusammengezimmert hat, lässt sich hören. Für aufgeschlossene Death Metaller ist dieses Werk ein richtiger Hörgenuss und vielleicht sogar ein kleiner Geheimtipp im Jahr 2010.

www.myspace.com/aeternammetal


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ars Almadel
2. Angel Horned
3. Esoteric Formulae
4. The Coronation Of Seth
5. Hamunaptra
6. Iteru
7. Goddess Of Masr
8. Ouroboros
9. Circle In Flames
10. Through The Eyes Of Ea
Gesamtspielzeit: 44:05

maxomer
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Beitrag vom 07.03.2010
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