Obwohl der Name nicht gleich darauf schließen lässt, stammt die Black Metal-Band BORNHOLM aus Ungarn. Mit „March For Glory And Revenge“ liegt das zweite Album der Gruppe vor. Die Bandinfo bemüht den Vergleich mit einer schnelleren Version der stilmäßig verwandten Landsmänner von SEAR BLISS, nicht zuletzt deshalb, weil deren Posaunist Zoltan Pal als Gastmusiker auf dem Album mitwirkt. Tatsächlich ist dieser Vergleich recht passend für die schnelle, atmosphärische und zum Teil sehr folklorisch angehauchte Variante des Black Metals von BORNHOLM. Hymnische Nummern wie „Call Of The Heathen Horns“ verbreiten eine erhabene Atmosphäre und entführen den Hörer in eine Welt voller Schlachten und Heldentum. Anders als bei vielen anderen Black Metal Truppen, deren lyrische Ergüsse sich auf das Besingen ihrer eigenen Heldentaten in der World Of Warcraft beschränken, verfügen BORNHOLM über ein fundierteres Geschichtswissen und lassen dieses auch in ihre Texte einfließen. Das fängt schon beim Bandnamen BORNHOLM an, so stammt dieser von einer Inselgruppe südlich von Schweden, von wo aus Wikinger zu einer Expedition in die Karpaten aufbrachen und sich dort ungarischen Heiden anschlossen.

Mit „March For Glory And Revenge“ ist BORNHOLM ein sehr starkes Album gelungen, auf dem sie gekonnt die Folkore ihrer Heimat in den Black Metal Sound integrieren und sich damit eine eigene musikalische Identität schaffen. BORNHOLM sind der Beweis dafür, dass es sich für junge Black Metal-Bands mehr auszahlt, in ihrer eigenen Folklore nach Inspiration zu suchen als auf Teufel komm raus nordisch klingen zu wollen. Insofern Sound und Aufmachung der Scheibe (Digipack) nichts zu wünschen übrig lassen: Daumen hoch für die Ungarn.