Diese CD anzuhören war eine richtige Wohltat. Endlich mal wieder eine gute Death Metal Band, die recht klassisch zu Werke geht, ohne auch nur im Ansatz antiquiert zu klingen. Es gibt inzwischen nicht mehr allzu viele aus diesem Genre, welche nicht krampfhaft 15 Stilrichtungen miteinander vermischen müssen und sich dann verzetteln. Die CD ist sauber produziert ohne steril zu klingen, eben genau so wie man sich das beim Death Metal wünscht. Fett, ohne sägendes Gitarrenmus ertragen zu müssen. Die Musiker von ANNOTAIONS OF AN AUTOPSY, insbesondere der neue Schlagzeuger Brad Merry, wissen was sie an ihren Instrumenten machen. Jeder Gitarrenlauf ist gut rauszuhören und das Schlagzeug ist top produziert.

So ist ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY eine sehr solide Death Metal Wumme, mit einer total abgefahrenen, tiefen Stimme, die hauptsächlich vor sich hin growlt und manchmal zu Shoutings ansetzt. Passender hätte der Gesang nicht ausfallen können. Ich hoffe, dass diese Band ein Vorzeichen dafür ist, dass die Zeiten der neumodernen Kastraten vorbei ist.

Alle Songs einzeln zu bewerten lasse ich dem geneigten Hörer über. Anspieltipps sind auf jeden Fall „Impale The Sun“, welches ein schwer vor sich hin stampfendes Ungetüm darstellt. Dieser Song ist klar einer meiner Highlights auf dem Album, alleine schon wegen des Intros. Andere Anspielvorschläge sind "Born Dead" mit seinen interessanten Stakkato Riffs und des coolen Intros. Gerade hier sticht die brilliante Stimme von Steve Regan heraus. „Catastrophic Hybridization“ schweift am Anfang ein wenig in Melodiegeschwülste ab, entwickelt sich dann in ein mächtiges Death Metal Ungetüm. Auch dieser Song eignet sich für ein kurzes Reinhören, bevor die CD gekauft wird. Die Band versteht es geschickt die unterschiedlichsten musikalischen Stilmittel zu vereinen. Auch Akkustikeinlagen sind anzutreffen und lockern das Ganze ungemein auf. Hier wurde richtig viel Detailarbeit geleistet.

Insgesamt gibt es nicht viel mehr zu „The Reign Of Darkness" zu sagen. Am besten man beschafft sich die CD. Wer auf Death Metal mit tiefen Growls, Blastbeats, Melodien und extrem moshende Teile steht, kann hier blind zugreifen.

Die Band wird im Frühjahr auf einer ausgedehnten Europa Tour zu sehen sein. Ein Besuch eines Konzertes lohnt sich ganz sicher. Ich werde mir diese Walze jedenfalls nicht entgehen lassen!