DARK FORTRESS stellen mit "Ylem" ein mächtiges Death-/Black Metal Album vor. Technisch versiert, werden die insgesamt 11 Songs runter geholzt. Und das Ganze mit einer Abwechslung, welche Ihresgleichen sucht. Es wechseln Blastbeats mit Halftime Walzen, Melodien mit aberwitzigen Gitarrenläufen. Alles optimal arrangiert und auf die jeweilige Stimmung des Songs abgestimmt. Hier merkt man, dass DARK FORTRESS bereits 5 Alben poduziert hat (Demo, Split CD und eine zusätzliche Veröffentlichung nicht mitgezählt).

Auch gesanglich weiß Sänger Morean zu überzeugen. So wechselt dieser zwischen tiefem Shouting, hohem, Black Metal typischem Keifen, Flüstern und angedeutetem Schöngesang ab. Und hier taucht bei "Evenfall" ein kleiner Schönheitsfehler auf wenn gegen Ende des Songs gerade eben dieser Schöngesang nicht so gut rüber kommt. Wie gesagt, ein Schönheitsfehler, welcher der Faszination des Albums keinen größeren Schaden zufügt.

Auffallend ist der Schlagzeugsound, Seraph liefert hier einen exzellenten Job ab. Was jedoch ein wenig verwundert, ist der in Blastbeats zusätzlich eingebaute Snareschlag bzw. -sound. Dies wirkt ab und an etwas sehr aufgestzt und wenig ausgewogen. Aber wer weiß, vielleicht wird sich dies, ähnlich des typischen KATAKLYSM "Northern Hyperblast" auch mal durchsetzen...

Ansonsten gibt es nichts auszusetzen an dieser Platte und wer es anno 2010 geschafft hat, die norwegischen Scheuklappen loszuwerden, sollte unbedingt rein hören in "Ylem". Den Besuch eines DARK FORTRESS Konzerts kann ich ebenso wärmstens empfehlen, denn auch hier weiß die Band zu überzeugen und setzt die Messlatte für Genrekollegen sehr hoch an.

Das Wort "Ylem" bezeichnet übrigens die Urmaterie, welche im Zusammenhang mit dem Urknall auftaucht. Vielleicht hilft dieses Album DARK FORTRESS auch eben diesen Knall für sich nutzen zu können. Verdient hätten sie es allemal.