HEAVENLY - Carpe Diem
Label: Afm Records
Frankreichs Power Metaller Nummer eins, HEAVENLY sind mit einem neuen Album zurück. Mit ihrem Debüt „Coming From The Sky“, bei dem niemand geringeres als Kai Hansen (GAMMA RAY) gastierte, begeisterten die fünf Männer, die schon durch mehrere Besetzungswechsel gegangen sind, aber sich nie unterbekommen ließen.

Weil mir das letzte Werk „Virus“ nicht ganz so gefallen wollte, war ich überaus gespannt auf das mittlerweile fünfte Werk „Carpe Diem“, dessen Titel schon einiges versprechen mag. Und HEAVENLY haben, zwar wahrscheinlich nicht den Tag, aber dafür ihr großes Potential genutzt und halten dieses Versprechen. In fettem, aber transparentem Sound, was sicher ein Kunststück ist, denn mit den aufgenommenen Spuren wurde nicht gegeizt, wummert der meist schnelle Power Metal mit vielen Melodien und Spielereien aus den Boxen. Während „Lost In Your Eyes“ noch ein für die Band typischer Kracher ist, lassen HEAVENLY bei „Farewell“ den QUEEN-Kitsch raushängen, wobei hier Kitsch definitiv nicht negativ gemeint ist, denn diese getragenen, aber opulenten Piano-Passagen sind ergreifend und richtig schön gestaltet. Sänger Ben Soto wurde oftmals vorgeworfen, dass er durch die Nase singe, doch seine Stimme hat seinen eigenen Charme, passt zu der Musik und steigert sich von Album zu Album.

Ein guter Beweis dafür, dass die Jungs spannende Songs mit tollen Strukturen schreiben können ist „Full Moon“, das viel mit dem Tempo spielt, eine gelunge Bridge aufweist und beim Refrain, dank Doublebass nicht nur zum Mitsingen, sondern auch zum Kopfrotieren einlädt. Das Solo gegen Ende ist natürlich noch das Sahnehäubchen. Und nochmals werden Freddy Mercury und Co. Tribut gezollt – „A Better Me“ könnte vom Aufbau über die Melodien und Gesang, bis hin zum Solo von den britischen Meistern sein. Doch im Refrain hört man dann doch definitiv HEAVENLY raus. Dramatisch mutet der Beginn von „Ashen Paradise“ an, geht aber in einen, mit messerscharfen Riffs versehenen, Up-Tempo Kracher über. Ein weiteres Highlight! Auch „The Face Of Truth“ wird stark in Szene gesetzt und kommt mit kinoreifem Pathos daher. Doch dann der Schrecken - bei „Ode To Joy“ wird anfangs Beethovens 9te vergewaltigt, doch zum Glück schlägt der Song recht schnell um und setzt wieder auf schnelles Drumming und einen verdammt starken Happy-Metal-Chorus á la AVANTASIA – mehr davon!

Wie anfangs erwähnt, haben die Franzosen mit „Carpe Diem“ ihr ausgreiftestes und technisch bestes Werk abgegeben. Ein schwacher Song ist nicht zu finden und die kleinen Kritikpunkte sind eigentlich gar keine, sondern sollten nur "Feinde" dieser Elemente warnen. Jedem Power Metaller sonst, sei das Werk an Herz, Ohr und (hoffentlich) in den CD-Player gelegt.

www.heavenly.fr


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Carpe Diem
2. Lost In Your Eyes
3. Farewell
4. Full Moon
5. A Better Me
6. Ashen Paradise
7. The Face Of Truth
8. Ode To Joy
9. Save Our Soul
Gesamtspielzeit: 45:14

maxomer
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Beitrag vom 17.12.2009
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