Eine Band aus Slowenien ist mir bisher noch nicht in die Gehörgänge vorgedrungen – wenn man mal von den lokalen Bands damals am Metalcamp absieht. Wenn ich bedenke, dass ich mich an eigentlich keine mehr wirklich erinnere, so kann nichts besonderes dabei gewesen sein, aber die Jungs von LASTDAYHERE haben mich doch ein wenig überrascht, denn vom Ostblock war ich bisher hauptsächlich Death und Black Metal Kapellen gewohnt.

LASTDAYHERE klingen hingegen derart amerikanisch, dass man ziemlich schnell vergisst, dass man es hier mit unmittelbaren Nachbarn von Österreich zu tun hat. Ihr Debut „From Pieces Created“, das eigentlich schon 2007 erschien, kommt in neuer Aufmachung mit einem sehr gelungenen Cover daher und mit allerbestem Sound versehen, der sofort CREED in Erinnerung ruft. US-Alternativ Rock ist die Devise der Jungs und das mit allen bekannten Stilmitteln und auch auf hohem Niveau. Melodisch, rockig, aber auch manchmal leicht depressiv, spielt sich der Fünfer um Gesangstalent Marko die Finger wund. Sagen muss man hier jedoch, dass man keine großen Innovationen erwarten sollte. Dennoch machen LASTDAYHERE eigentlich alles richtig und da diese Stilrichtung in Europa eigentlich so gut wie gar nicht vertreten ist, kann man Parallelen zu den kürzlich reformierten CREED (die ja eher enttäuschten) und TOOL sicher nicht übel nehmen. Zudem wird auch oftmals der New Metal, der ja zum Leid des einen, zur Freude des anderen, nicht mehr viel von sich hören lässt, bedient. Als Referenz nenne ich einfach mal SOIL, wennauch LASTDAYHERE im Härtegrad etwas weiter unten anzusiedeln sind.

Alles in allem ist LASTDAYHERE somit ein sauberes Debüt gelungen, das Alternative Rock Fans anhören, oder sogar am 19. Dezember gleich im Klagenfurter Volxhaus livehaftig erleben sollten. Hier und da hatte ich nur das Gefühl, dass etwas mehr Abwechslung und Eigeninitiative in Sachen Songwriting nicht geschadet hätten, doch dies ist bei dem durchwegs gutklassigen Songmaterial zu verschmerzen.