Drei Jahre nach dem Debütalbum „Vergessenen Pfade“ melden sich die naturverbundenen Folker NEUN WELTEN aus Halle mit einem neuen Lebenszeichen zurück. Der Opener „Frosthauch“ steht mit seinen akustischen Gitarren ganz in der Tradition solcher Bands wie der späten EMPYRIUM und hebt sich durch den weiblichen Gesang ein wenig von den restlichen, entweder überwiegend instrumental gehaltenen oder von Männergesang im Stile von Neofolkbands wie FORSETI oder auch DARKWOOD geprägten Liedern etwas ab. Trotzdem lassen sich NEUN WELTEN keineswegs so einfach ins Neofolk-Korsett pressen, zu vielfältig sind dafür die musikalischen Einflüsse. So ist der Songaufbau sowie die Instrumentierung mit Geigen und Cello teilweise an die Klassik angelehnt, anderenorts wird es dagegen richtig (folk)rockig. Die von den Deutschen erschaffene musikalische Atmosphäre lässt sich wohl nur als einzigartig beschreiben, was sich am besten zu einer ruhigen Stunde und mittels Kopfhörern zeigt.

Wer Bands wie EMPYRIUM, DORNENREICH, ULVER auf ihrem Folkalbum „Kveldsfanger“ und vielleicht noch deutschsprachigen Neofolk mag, kann sich mit „Destrunken“ eine wahre Perle ins Regal stellen. Hervorheben möchte ich auch das außerordentlich gelungene, perfekt zur Musik passende Artwork!