Wer kann sich nicht an den Über-Hit schlechthin von EUROPE aus den 80ern erinnern, der uns jedes Jahr von neuem zu Silvester um die Ohren geschleudert wird. Stimmt, „The Final Countdown“ hat inzwischen auch schon über zwanzig Jahre auf dem Buckel und gehört natürlich auch im neuen Jahrtausend zum Fixbestand bei jedem EUROPE-Konzert.

Dass diese Jungs aber weit mehr können und auch mehr sind als ein One-Hit-Wonder, wurde mit dem neuen Silberling „Last Look at Eden“ bewiesen. Die typischen Hard Rock-Elemente der 80er Jahre versetzten einen gleich zurück in die Zeit der auftoupierten Haare und übertrieben geschminkten Gesichter.
EUROPE begehen zum Glück auch nicht den Fehler, sich zu sehr an der alten Zeit festzuklammern und lassen durchaus moderne Einflüsse in ihre Songs einfließen. Somit klingt „Last Look at Eden“ zwar altbekannt, doch trotzdem auch einen Hauch neu und sehr frisch.

Der Opener des Albums ist der gleichnamige Titel „Last Look at Eden“, der zugleich der stärkste Song auf dem neuen Werk ist. Stimmlich ist Joey Tempest auch nach 30 Jahren immer noch spitze und das Alter scheint optisch an diesem Mann ebenfalls vorbei zu gehen. Welch Mächte sind hier am Werk? Besonders live versprühen diese Jungs eine absolute Power, wie ich heuer beim Master of Rock miterleben durfte. Die fünf Herren wussten wirklich zu begeistern was die Stimmung anging und zauberten dabei längst vergessenen Hits aus den Ärmeln.

Die eine oder andere Ballade darf natürlich auch nicht fehlen - sind Europe doch auch für Ihre gefühlvollen Songs bekannt. Die Nummer „New Love in Town“ würde sofort auf jeder Kuschelrock-Scheibe Platz finden und auch Altmeister David Coverdale hätte seine Freude mit dem Stück.

EUROPE liefern uns ein überraschend gutes und frisches Album und zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.