Es tut mir leid, wenn ich mich wiederhole, aber der Heavy Metal ist einfach nicht tot zu bekommen. Aber wie viele andere Religionen auch überdauert diese schon seit geraumer Zeit und wenn das Christentum einmal nicht mehr ist, wage ich zu prophezeien, dass die stählerne Konfession überleben wird. Auf der ganzen Welt tummeln sich mittlerweile Gruppierungen, meist aus vier bis fünf Personen bestehend, die das Wort des Metal Messiahs verkünden. Die einen schon länger, die anderen noch nicht so lange. So etwa HOLY CROSS aus Frankreich, die seit 2006 existieren und nun ihr Debüt „Under The Flag“ als sehr überzeugenden Grund zur Konvertierung vorlegen.

Um so ein Vorhaben zu starten, ist oft die einfachste Methode die Beste und das haben die Franzosen kapiert. Somit erwartet die Gemeinde auch echte Heavy’ness gepaart mit True Metal. So startet „King In Hell“ in sauberer JUDAS PRIEST meets CAGE –Marnier und macht gleich Lust auf mehr. Doublebass Attacken, scharfes Riffing, eine eingängige Struktur und ein angenehmer Sänger, der aber auch mal zu screamen weiß. Was darf beim True Metal nicht fehlen? Genau! Pathos und Dramatik. Diese liefern „Lightning From The North“ oder auch das heroische „Return To Asgard“ – MANOWAR lassen im Männerchor grüßen. Diese Schlachtrufe kommen auch nochmals im unverschämt eingängigen „Twilight Of The Gods“ vor und zitieren Schwedens HAMMERFALL. Ohrwurmcharakter hat auch das starke „Hel The Damned“, mit schöne Singalong-Refrain. Ein paar wenige Samples am Anfang oder Ende der Songs sorgen etwas für Auflockerung oder auch spannende Stimmung, wie das Keyboard-Intro beim Up Tempo-Kracher „The Last Survivors“. Die Bandhymne „Holy Cross“ beendet dieses Werk würdig und lässt den Pathos nochmals aufleben.

Und wieder einmal kann ich allen Freunden des True und Heavy Metals eine uneingeschränkte Reinhörempfehlung aussprechen. Die Jungs von HOLY CROSS wissen mit dem Schmiedehammer umzugehen und können hoffentlich ihren Bekehrungsfeldzug weiterhin so aussagekräftig fortsetzen.