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SHADOW GALLERY - Digital Ghosts
Label: Insideout |
SHADOW GALLERY waren schon immer ein Muss für alle Progressiv Rock/Metal Fanatiker dieser Erde, haben sie doch bereits 5 wunderbare Werke dieser Sparte veröffentlicht und sich zielstrebig nach oben gearbeitet. Doch es wurde wirklich schattig über der progressiven Galerie, denn der talentierte Leadsänger Mike Baker starb letztes Jahr plötzlich und viel zu jung an einem Herzinfarkt. Zum Glück Aller entschieden sich Allman, Cadden-James und Wehrkamp weiterzumachen und Mike mit ihrem sechsten Album die letzte Ehre zu erweisen. Mit Brian Ashland fanden sie auch einen überaus geeigneten Nachfolger, der ja doch eine recht schwere Bürde auf sich genommen hat, mit diesem Sängerposten.
Genau sechs Tage vor dem ersten Todestag, an dem Mike 46 Jahre hätte alt werden sollen, kommt also Album Nummer sechs mit dem schönen Titel „Digital Ghosts“ in die Läden. Und es war definitiv die richtige Entscheidung, SHADOW GALLERY am Leben zu lassen – Mike würde sich über das Album freuen. Die Männer erschaffen ein kleines Meisterwerk, das alle Stärken und vieles mehr von SHADOW GALLERY aufleben lässt. „With Honor“ zeigt auf beeindruckendem Niveau, welche Mischung die Herren zaubern können. Starkes Riffing, atmosphärische Keys, unglaublich schöne Arrangements, die fordernd, aber eingängig zugleich sind und ein sehr begabter Brian Ashland an den Vocals, der im Chorus stimmig von seinen Kollegen unterstützt wird. Der 10-Minüter überrascht mich auch nach unzähligen Durchläufen noch und lässt mich immer neue Facetten entdecken, was ich hier auch stellvertretend für das komplette Album erwähnen muss.
Der Grundtenor des Albums ist verständlicherweise düster und traurig gehalten, doch driftet es nie in Melancholie ab und zeigt durch viel Leidenschaft, dass es stets weitergeht im Leben und lässt innere Hoffnung aufkeimen. Wirklich schön, wenn man solche Emotionen alleine schon aus der Musik heraushören und sich teilweise sogar anstecken lassen kann. Auch „Venom“ versprüht diese Atmosphäre, geht aber direkter an die Sache, was das gesangliche Wechselspiel von Gastsänger Clay Barten (SUSPYRE) und Carl Cadden-James, die ein starkes Duett vom Stapel lassen, mehrmals unterstreicht. Der Titel „Pain“ sagt doch eigentlich schon alles, wenn man davon ausgeht, dass es sich um den Schmerz des Verlustes und nicht dem des physischen Schmerzes, handelt. Akustik-Gitarren, verträumte Keyboards und ein leidender Sänger, machen diesen Song mehr als herzzerreißend, während hartes Riffing und pumpende Drums zwischendurch für Kontraste sorgen und so den genialen Chorus einläuten. Ganz großes Kino!
Auch „Gold Dust“ hat alles, was der geneigte Fan des Progressiven braucht. Das rockige „Strong“ überrascht mit einem recht positiven Feeling – aber was sollte man mit Gaststar Ralf Sheepers (PRIMAL FEAR, Ex-GAMMA RAY) auch anders erwarten? Der Titeltrack erinnert stellenweise etwas an AYREON, kann in seinen neun Minuten viele Facetten offen legen und stellt auch den am schwersten zugänglichen Song des Albums dar. Und zu guter letzt beendet „Haunted“ dieses Überwerk mit viel Gefühl und weiteren Emotionen und lässt dank der gefahrvollen und gleichzeitig verzweifelten Vocals von Brian an die Glanztaten der ersten AVANTASIA Teile denken. Kurz und knapp: „Digital Ghosts" – Ein wahres Meisterwerk!
“For twenty years we made music and then silence.The loss of your talent is great and the loss of your sprit greater. Indeed, forever your shadow will remain." Mike Baker 02.09.63 – 29.10.08
www.shadowgallery.com
Beitrag vom 13.11.2009 Zurück
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