Kurzes, frühlingshaftes Vogelgezwitscher, jemand sitz mit seiner Akustikgitarre irgendwo auf eine Waldlichtung, ein Reh oder gar ein Einhorn hüpft vorbei, der Mann seufzt, er jammert und irgendwann beginnt er, uninspirierte „lalala´s“ von sich zu geben.

Diese einschläfernde sowie unrealistisch-kitschige Szenerie wurde in dem ersten Song „The Whispers Of Cavras Unas“ vom Debüt der beiden Briten von LEAFBLADE verarbeitet. Ich versuche mich mit einigen Ohrfeigen aus dem Schlummer zu holen und möchte den CD-Player aus dem Fenster werfen. Doch dann erschallt zum Glück ein richtiger Song. „The Roots And The Stones“ erzeugt eine richtige Wohlfühl-Atmosphäre und sagt mir, dass die Welt doch noch in Ordnung ist. Richtig wach werde ich dadurch natürlich nicht, aber das akustische Spiel, mit ein paar dezenten Keys, weiß zu gefallen. Leider wird zum Ende hin der angenehme Gesang wieder durch ein nerviges Gewimmer ersetzt.

Das mag eine schöne Ballade sein, die man auf einer Prog Rock/Pop CD der alten Tage findet, doch ein ganzes Album in diesem Gewand, stellt mich vor eine Herausforderung. Sind Sean Jude und Daniel Cavanagh, die sich nur mit Akustik-Gitarre, Keys und einer irischen Tin Whistle ausgerüstet haben, geniale Songwriter oder doch nur jammernde Gitarrenzupfer mit Hang zur Folklore? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Manch Song gefällt mir gut und würde als alleinstehende Ballade richtig gut funktionieren, doch über die ganze Distanz passiert hier einfach zu wenig. Die Engländer wissen mich zu langweilen… doch das machen sie ausgesprochen gut.

Wer akustisches Gejammer mag oder ein paar Schlummer-Songs für den Abend sucht, der kann ja mal reinhören und ich werde jetzt wahrscheinlich sowieso gesteinigt. Soll mir recht sein, bevor ich an Langeweile vergehe.