CRYSTALLION - Hundred Days
Label: Dockyard2
Wie macht Geschichte am meisten Spaß? Genau, mit starkem Heavy Metal, genauer gesagt, speedigem Power Metal. Die bayrische Combo CRYSTALLION gibt nun mit „Hundred Days“ ihre dritte Vorlesung. Nachdem zuletzt mit „Hattin“ die Kreuzzüge in die Mangel genommen wurden, begeben sich die Jungs nun in das Jahr 1815. Die letzten hundert Herrschaftstage des Napoléon Bonaparte wurden hier in lyrischer Form festgehalten. Nachdem der ehemalige Kaiser von seinem Exil auf Elba zurückkehrte, kam dieser nach kurze Zeit an die Macht, um dann im Juni 1815 seine endgültige Niederlage gegen Wellington hinzunehmen.

Soviel zur Geschichte, doch nun zur Musik. CRYSTALLION spielen, wie schon auf ihren letzten beiden Alben, lupenreinen Power Metal mit viel Geschwindigkeit und gezielter Melodie, in Form von schönen Leads und dezenten Keyboards im Hintergrund. Klar ist das nichts wirklich neues, doch die sechs Männer machen ihre Arbeit mehr als ambitioniert und professionell, sodass dies nur bedingt ins Gewicht fällt. Wie im Vorgänger schon, kann man sich auf eine deftige Portion Pathos gefasst machen, dank den Keys, die eine schöne Atmosphäre erzeugen und auch Thomas´ Gesang und die Texte lassen natürlich nur wenige Klischees aus, um Napléons letzte Tage an der Macht würdig zu untermalen. Das überaus interessante Konzept ist nicht, wie so oft in kryptischen Texten verpackt, sondern ist in den eingängigen und mitsingkompatiblen Vocals leicht nachvollziehbar. Wen das alles nicht interessiert, der kann sich dennoch auf eine richtig schöne Power Metal Scheibe gefasst machen, die meist in schnelleren Gefilden ballert, aber auch durch Gefühl im Instrumentalbereich glänzen kann. Mit „Hougoumont“, bennant nach dem finalen Schauplatz in der Schlacht von Waterloo, erzählen CRYSTALLION das Aufeinandertreffen mit Wellington und vermitteln musikalisch sowie auch mit den emotionalen Vocals, die richtige Schlachtatmosphäre, die sich über „Under Heavy Fire“ hält, bis dann in „We Stand Aligned“ das Heldentum groß geschrieben wird. Zu guter letzt resümiert „The Bravest Of The Brave“, der kleine Mann mit großen Zielen, seine letzten hundert Tage, die ihn endgültig ins Exil wandern ließen.

So macht Geschichte eben Spaß. CRYSTALLION können mit ihrem dritten Werk, trotz der großen Flut in dem Genre, einmal mehr beweisen, dass sie Meister ihres Faches sind. Man kann gespannt sein, wie sich die Jungs weiterentwickeln und welches Thema sie in Zukunft aufgreifen werden.

www.crystallion.net


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Cloak And Dagger
2. The Sleeping Giant
3. A Cry In The Night
4. Sole Survivors In Ligny
5. Nations Falling
6. Hougoumont
7. Under Heavy Fire
8. We Stand Aligned
9. Hundred Days
10. The Bravest Of The Brave
Gesamtspielzeit: 52:17

maxomer
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Beitrag vom 16.10.2009
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