CALIBAN - Say Hello To Tragedy
Label: Century Media
Der Titel, das sehr gelungene Artwork und das Konzept der Platte, machen schon mal neugierig, daher will ich euch nicht länger auf die Folter spannen:

Der erste Song auf dem Album heißt "24 Years". Ein schönes Brett zu Beginn. Dieser Song handelt von dem 24-jährigen Martyrium der Familie im Fall Fritzl, ein heikles Thema, jedoch lyrisch und musikalisch sehr stilvoll umgesetzt. „Love Song“ überzeugt mit einer Strophe voller hardcorelastiger Gitarren-Riffs und einem durchaus melodischen Refrain. Vergleiche, um das Ganze leichter vorstellbar zu machen, fallen schwer, aber irgendwo zwischen DEVIL DRIVER meets HEAVEN SHALL BURN und AS I LAY DYING. Song Nummer 3: „Calibans Revenge“ ist eine der melodischeren Nummern auf der CD, zu der auch ein Video produziert wurde. Auch „End This Sickness“ scheint, wie viele Songs auf der CD, 2 Seiten zu haben. Melodische Metalcore Riffs mit teils episch anmutenden Gesangslinien, wechseln sich ab mit Deathmetal Riffs und brachialen Moshparts. Vergleiche mit KILLSWITCH ENGAGE würden sich (entfernt) anbieten. „Walk Like The Dead“ bietet im Vergleich zu den vorangegangenen Songs ein etwas gemäßigtes Tempo. Der Mittelteil wartet mit einer wunderschönen, langsamen Passage inklusive Klavier und Gesang auf. “No One Is Safe”: hier ist der Songtitel Programm. Live kann man bei diesem Song wohl kaum still halten: Blast Beats und Moshparts wechseln sich ab, dazu erstklassiger, abwechslungsreicher Gesang. Im Hintergrund ein paar Synthesizer Sounds, um die Gesamtstimmung düster zu gestalten.

Endlich kommen wir zu meinem Lieblingssong: „Liar“. Dieser Song bietet Blasts und Moshparts vom Feinsten, gepaart mit einwandfreien Metalcore Riffs. Perfekt zum Headbangen, Moshen und Party machen. Dazu noch die herausfordernden Lyrics: "You Liar, go and fuck yourself...". Wer da noch still halten kann, dem ist nicht mehr zu helfen. „The Denegation Of Humanity“ ist ein Metalcore Song allererster Güte. Von allen Songs auf dem Album am geradlinigsten, ohne viel Synthi Sounds oder ähnlichem. Gitarrensolos, verspielte Riffs und quietschende Gitarren: Straight in your Face Motherfucker!

Auch nach 2/3 der Platte keine Spur von Müdigkeit: „Unleash Your Voice“ fährt nochmal gewaltig in die Schädeldecke. Die Strophe ist sehr Metalcore-lastig, aber auch hier finden CALIBAN beim Refrain wieder zum albumtypischen Sound zurück: melodisch anmutender Gesang, der Mittelteil untermalt mit Elektronikklängen. „All I Gave“ ist wohl die ruhigste Nummer auf diesem Album. Auch wenn weit und breit keine Akustik Gitarren zu hören sind, vermitteln die großteils tragenden Riffs doch einen balladenartigen Eindruck. Der vorletzte Song "In The Name Of Progression", kann auch wieder eindeutig dem Metalcore Genre zugeschrieben werden. Im Vergleich zu den ersten zehn Songs des Albums wirkt er aber ein wenig einfallslos und nicht ganz so eigenständig. Ein solcher Song pro Album ist aber durchaus erlaubt. "Coma" kann ich nur bedingt empfehlen. Dieser Song wurde wohl bewusst als Schluss gewählt. Erstens hätte er dem Rest der Platte die Energie mittendrin genommen und zweitens lässt sich dieser Song wohl getrost als unscheinbar bezeichnen. Ein gemütlicher Abgang für die Platte, auch wenn sie meiner Meinung nach ein würdigeres Ende verdient hätte.


CALIBAN hat mit dieser Platte einen absolut eigenständigen Stil kreiert. Die 5 Jungs mischen gekonnt verschiedene Stile, nehmen die besten Teile der verschiedenen Metal Richtungen und kombinieren sie zu einem neuen Gesamtkunstwerk. Instrumental und gesanglich absolut sauber und auf hohem technischen Niveau, wirklich Respekt für diese Scheibe. Ich bin schon gespannt, die Jungs live zu sehen. Ich hoffe, sie können die vielen Spielereien mit elektronischen Sounds, die dieser Platte eindeutig ihren Charakter verleihen, auch live so rüberbringen.

Meine Empfehlung:
CD kaufen, anhören und dann ab zum nächsten Livetermin!

www.calibanmetal.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. 24 Years
2. Love Song
3. Caliban´s Revenge
4. End This Sickness
5. Walk Like The Dead
6. No One Is Safe
7. Liar
8. The Denegation Of Humanity
9. Unleash Your Voice
10. All I Gave
11. In The Name Of Progression
12. Coma
Gesamtspielzeit: 50:03

hampe
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Beitrag vom 14.10.2009
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