Die Kanadier von DESPISED ICON haben seit dem letzten Schlag in die Fresse “The Ills Of Modern Man“ gleich zwei Mitstreiter eingebüßt, die aber schnell durch Basser Max Lavelle und Gitarrero Ben Landreville ersetzt wurden.

Wenn man das neue Teil „Day Of Mourning“ gleich zusammenfasst, kann man sagen, dass die Grundrezeptur, die große Hardcore-Anteile, brutale Shouts, einige thrashige Passagen und viel Gefrickel, birgt, gleich geblieben ist, doch hat man eine kleine Kurskorrektur in Richtung Massentauglichkeit gemacht. Natürlich ist das Material nicht zwingend eingängig oder leicht verdaulich, wie das blastende, mit Breaks durchzogene „MVP“ schön zeigt, doch an der Brutalität wurde definitiv etwas geschraubt. Einerseits sicher ein richtiger Schritt, andererseits könnten die Fans doch etwas enttäuscht von diesem Wandel sein. Außerdem gibt es mittlerweile schon einige adäquate Ersatzmöglichkeiten. Weiters sind sie immer noch zu vertrackt, um richtig ins Ohr zu gehen, aber noch zu wenig abgefahren, um das Prädikat genial zu bekommen. Was DESPISED ICON aber dann doch noch hervorhebt, sind die starken Vocals, der Frontmänner Steve Marois und Alexandre Erian, die sich wunderbar ergänzen, aber genauso gut einen Kontrast bilden können.

Das neue Werk von DESPISED ICON ist fürwahr kein schlechtes Album, darum sollten Freunde des heftigen und technischen Hardcores, die keine Angst vor unzähligen Breakdowns haben und sich außerdem noch immer nicht satt hören können, ein Ohr riskieren und könnten durchaus Spaß mit den 35 Minuten „Days Of Mourning“ haben, Fans der straighteren Hard- & Metalcore Schienen sollten aber einen Bogen um die Jungs aus Montreal machen.