Hier war der gute Lee Dorian, seines Zeichens Chefe vom Rise Above-Label, anscheinend etwas zu langsam. Wie erklärt es sich sonst, dass auf der Hülle von „The Time Of No Time Evermore“ nicht das markante Rise Above-Logo prangt, sondern die Scheibe beim, eigentlich mehr auf Black Metal spezialisierten, deutschen Label Van erscheint? Der Sound den die Niederländer fabrizieren, lässt sich nämlich als fast prototypisch für das Label des CATHEDRAL-Sängers Dorian bezeichnen. Die packende Mischung aus Hard Rock, Doom und psychedelischem siebziger Jahre Sound firmiert unter der Bezeichnung Occult Rock, stilistische Ähnlichkeiten zu BLOOD CERMONY (natürlich bei Rise Above unter Vertrag) oder den altehrwürdigen COVEN sind da nicht zufällig. Besonders beim Gesang von Farida Lemouchi lassen sich Parallelen zu COVEN- Sängerin Jinx Dawson ausmachen. Die Songs selbst schwanken zwischen Eingängigkeit und einer gewissen Düsternis, welche man aber sicher nicht damit vergleichen kann, was heute als düster gilt (wenn man an die Klangerzeugnisse so mancher Funeral Doom Bands denkt), dafür soll die Bühnenshow der Gruppe umso extremer sein. Man bekommt jedoch auch auf Cd eine ziemlich genaue Vorstellung, warum Rockmusik in den sechziger- uns siebziger Jahren als böse und gefährlich galt. Was aber am wichtigsten ist: Die Nummern brillieren mit gutem Songwriting und gehen sofort ins Ohr.

Nachdem es im Metal schon genug Bands gibt, die nach dem Motto schneller, härter, noch tiefer gestimmt musizieren, ist es erfrischend zu sehen, dass es auch Bands wie THE DEVIL’S BLOOD gibt, die sich auf die Wurzeln dieser Musik rückbesinnen und einfach guten alten Rock wie er sein soll machen, nämlich düster, böse und die Jugend verderbend!