MOURNING RISE - 5 Ways To Illuminate Silence
Label: Supreme Chaos Records
“Pling!” - So begrüßt einen die erste Nummer “Dead Notes” des aktuellen Outputs von MOURNING RISE - eine seit 2006 bestehende sechsköpfige Truppe aus Leipzig - namens “5 Ways To Illuminate Silence”. Der Pressetext der fünf Jungs und einem Mädl weist neben dem ungewöhnlichen Intro deutlich darauf hin, in welche Richtung - oder man sollte eher sagen: in welches Richtungsspektrum - die Musik dieser CD gehen soll: Experimental Metal, und zwar allererster Kajüte!

Um gleich bei “Dead Notes” zu bleiben: Nach kurzem Stöhnen und einem unheilgetränkten Klangteppich, den man durchaus als eines der vielen Trademarks dieser Band nennen könnte, ertönt plötzlich Serj Tankian... könnte man meinen. Es ist jedoch einer der beiden Sänger, die nur zu gut wissen, wie sie ihre Arrangements in die Songs einfügen, was bei der Komplexität selbiger nicht allzu einfach aus den Ärmeln geschüttelt werden kann.

Komplex ist die Sache nicht nur im technisch-spielerischen Sinn, sondern vor allem auch der musikalischen Wendungen wegen: “Hieroglyphic Idiocy” beispielsweise fängt mit einem orientalischen Feeling an, die Gitarren streuen kurz etwas Funk ein und anschließend kommt nach einer Pop-tauglichen Phrase ein Metaleinstreusel, das bei jedem Hördurchgang wieder zum Kopfschütteln einlädt. Weiter geht es dann ebenso an jeglichem Genre aneckend, doch nicht daran reibend, hier trifft Rock auf Drum’n’Bass auf Pop auf Metal auf Jazz auf Acoustic auf you name it! Die Instrumentalfraktion weiß auch um die Bedürfnisse der Songs, jeder lässt das Ego seiner selbst außen vor und spielt sehr songdienlich.

Was man eventuell ankreiden könnte, wäre eine fehlende Vielfalt der Gitarrensounds - die Wirkung der Metal-Parts zum Beispiel wäre durch einen etwas “brutaleren” Sound sicher noch besser. Hier hätte man die sonst so - in jeglicher Hinsicht - verabscheute Bescheidenheit außen vor lassen können.

Abschließend kann man zusammenfassen, dass dieses Werk absolut nichts zum Nebenbeihören ist, sondern nach Konzentration und einer durchaus langen Aufmerksamkeitsspanne verlangt, um das Wesen der einzelnen Songs auch vollständig erfassen und auskosten zu können. Lässt man sich darauf ein, wird man unter keinen Umständen enttäuscht, sondern mit einer Vielfalt an Sounds, Stimmungen und im Ohr hängenbleibenden Phrasen belohnt, welche in dieser Dichte, in Anbetracht der doch bescheidenen CD-Länge, selten zu finden ist. Magna cum laude!


Beitrag von helllli

www.myspace.com/mrise666

www.mourning-rise.de


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dead Notes
2. Leaves
3. Hieroglyphic Idiocy
4. Katharsis
5. Scouting High Ways
Gesamtspielzeit: 24:00

hellllli
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Beitrag vom 07.09.2009
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