Die bekannte und geschätzte Metalmessage-Samplerreihe geht mittlerweile in die fünfte Runde. Wieder wurde tief im weltweiten Pagan und Black Metal- Underground gegraben und einige Perlen zum Vorschein gebracht. Den Anfang machen die Deutschen FIMBULVET, die mit ihrem ziemlich an MENHIR erinnernden Pagan Metal zwar keinen Preis für Originalität einstreifen werden, dafür aber vom Spielerischen sowie auch von Songwriting her durchaus überzeugen können. Mit etwas mehr Eigenständigkeit wird die Truppe ihren Weg sicher machen. HROMOVLAD aus der Slowakei bieten dann eine typisch osteuropäische Variante des Pagan Metal und wecken mit dem Stück „Slavia“ Appetit auf mehr. TUMULUS aus Russland (nicht zu verwechseln mit den mittlerweile nicht mehr aktiven Deutschen TUMULUS) präsentieren mit dem vorliegenden Song ein sehr abwechslungsreiches, stilistisch vielschichtiges Stück Heidenstahl, welches mich ein ums andere Mal an Bands wie ARKONA denken lässt. Aus den finsteren Wäldern Kanadas kommen DARK FOREST, die mit epischen Pagan Black Metal zwar nicht ganz an die vorigen Bands heranreichen, nichtsdestotrotz jedoch ebenfalls eine solide musikalische Leistung erbringen. Nach Brasilien geht es mit TIWAZ, die eine melodische Variante des Pagan Black Metal zu bieten haben, bevor uns die Deutschen DYRATHOR mitten ins Auge Sturmes entführen und ebenso wie die Landsmänner FIMBULVET ein zwar weniger originelles, jedoch musikalisch und kompositorisch hochwertiges Stück Pagan Metal präsentieren. XERIÓN aus Spanien liefern Standard-Black Metal, danach gibt es mit den Stücken von ADORNED BLOOD aus Deutschland und WAYLANDER aus Irland ein Wiederhören mit zwei Veteranen-Bands. Dass deren Stücke mit zu den besten auf dem Sampler gehören, verwundert da wenig. NATAN aus Belgien bieten dann Pagan Black Metal, der ohne die Verwendung einer Violine wohl eher unspektakulär klingen würde, so aber sehr wohl aufhorchen lässt. Die Erzgebirgler ANDRAS zeigen sich mit „Miasma Track“ diesmal ungewohnt Death-Metal lastig, können aber ebenso voll und ganz überzeugen wie die ebenfalls aus Deutschland stammenden OBSCURITY, welche mit „Nach Asgard Wir Reiten“ eine eingängige Pagan Metal-Hymne von ihrem aktuellen Album kredenzen. Den Abschluss dürfen die Belgier VINTERNATT machen, ebenso wie bei den Landsmännern NATAS findet auch hier eine Violine Verwendung, wobei die Musik von VINTERNATT jedoch etwas sanfter ausfällt als jene von NATAN.

Legte man schon bei den vier Vorgängern viel Wert auf die optische Gestaltung und verpflichtete stets einen anderen Coverkünstler, so ging man diesmal bei der Gestaltung noch einen Schritt weiter. Nicht nur, dass mit Ed Repka (der unter anderem schon für MEGADETH, VENOM und ATHEIST Albumcovers gestaltet hat) wieder ein absoluter Topzeichner gewonnen werden konnte, kommt der Sampler diesmal in einer blauen DVD-Hülle, wodurch das verglichen mit einer CD-Hülle größere Format Repka’s tolles Fantasy-Artwork noch besser zur Geltung bringt. Weiters gibt es eine Einlegekarte in festem Bio-Papier-Format mit einer speziellen Botschaft an die Hörer von Metalmessage-Macher Markus Eck sowie ein dickes Vertikal-Booklet, in dem jede Band mit Foto und Kontaktdaten vorgestellt wird und welches außerdem noch sehr stimmungsvolle, von Markus Eck aufgenommene Naturfotos enthält. Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass die Veröffentlichung auf 2.000 Einheiten limitiert und von Hand nummeriert ist. Sie wird daher vielleicht nicht ganz so schnell ausverkauft sein wie die Vorgänger mit 500 Stück - bis zum St. Nimmerleinstag warten sollte man als Interessierter trotzdem nicht, da die Aufmachung nicht nur für Underground-Verhältnisse ziemlich einzigartig ausgefallen ist, was in Kombination mit der Auswahl an qualitativ hochwertigen Bands sicher bei genug Hörern für einen sofortigen Bedarf sprechen wird.

Bei den Metalmessage Samplern merkt man stets, dass hier noch ein wirklicher Idealist am Werk ist, der keine Kosten und Mühen scheut, um den interessierten Hörern wirklich etwas Besonderes in die Hand zu drücken. „V“ stellt von der optischen Gestaltung her bislang sicher den Höhepunkt der Reihe dar. Ich bin definitiv schon gespannt, was Markus sich für den nächsten Teil der Sampler-Reihe einfallen lassen wird!
Unter den folgenden Links könnt ihr euch übrigens selbst ein Bild von der Aufmachung des Samplers machen:

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