Schon über ein Jahr ist der Release von DRAVENs Drittling „Tomorrow“ her, doch erst jetzt erreichte mich dieses schöne Werk. Die deutsche Combo kündigte mit diesem Album einen Neubeginn an, denn mit Sänger Syn haben die Jungs aus der Schweiz einen neuen und überaus begabten Sänger gefunden. Doch kurz darauf hieß es schon wieder umstrukturieren, doch dazu später mehr.

Den Fünfer könnte man grob in die Alternative Rock Schublade schmeißen, doch darf man bei DRAVEN dann doch nicht so voreilig sein. Crossover trifft es da schon besser, da auch industrielle Elemente und ein Schuss New Metal Attitüde in den Sound mit eingepackt wurden. „Pressure“ zeigt gleich zu Anfang die Vielfältigkeit, der Song fängt nämlich mit heftig groovendem Riffing an, bis dann verträumte Keyboards und Synthies auf Syns gefühlvolle Stimme treffen. Im Chorus werden dann alle genannten Elemente zu einem eingängigen Erlebnis mit genügend Härte verbunden. CREED und vor allem LINKIN PARK kommen mir immer wieder in den Sinn. Zweiteres liegt oftmals an den Synthie Klängen, die im Hintergrund immer wieder mitschwingen, aber auch die Gesangslinien bzw. die Stimme des Fronters lassen öfter an Chester Bennington in besseren Zeiten erinnern.

Dafür sind die Growls um einiges heftiger, die zusätzlich für Abwechslung sorgen. Ausgeklügelte Songstrukturen treffen sehr oft auf schöne Melodien, hartes Riffing, gespielt von Kin´Ky und Red, und mitsingkompatible Refrains. Aber auch die Rhythmik kommt dank Drummer Tek und Basser Godot nicht zu kurz. Man hört, dass die Truppe bereits 12 Jahre zusammen musiziert, wenn auch schon oftmals der Sänger ausgetauscht wurde.

Die Schweizer haben mit „Tomorrow“ ein wirklich starkes Werk geschaffen, das definitiv auf mehr hoffen lässt. Elf Tracks die zwischen Metal, Rock und einigen weiteren Elementen schwanken, warten auf die Höhrerschaft. Zusätzlich gibt es dann noch eine – sagen wir interessante – Version von IRON MAIDENs „Fear Of The Dark“ in industriellem Gewand.

Mittlerweile haben DRAVEN aber wieder einige Umbesetzungen durchmachen müssen, was hoffentlich der Qualität keinen Abbruch tut.