HACKNEYED - Burn After Reaping
Label: Nuclear Blast
Die Jungspunde von HACKNEYED sind mit ihrer zweiten Platte „Burn After Reaping“ am Start, nachdem ihr Debüt „Death Prevails“ 2008 eingeschlagen ist wie eine Bombe. Eine Bombe beladen mit feinstem Death Metal, voller technischer Versiertheit und einem Händchen für eingängige Passagen.
Ihr Zweitling knüpft da nahtlos an, denn auch auf „Burn After Reaping“ regiert tödlicher Groove, zusammen mit fräsenden Blastattacken.

Der Opener „Burn…“ beginnt mit einem elektronischen Intro, aus dem Hintergrund steigen Drums und Gitarren ein. Ein kurzes (für HACKNEYED typisches) Bassdröhnen und los geht’s. Der verdammt gute Sound fällt einem sofort auf. Produzent Corni Bartels (END OF GREEN, KILLERPILZE – omg!) hat es geschafft, die perfekte Balance zwischen Hochglanzpolitur und dreckigem Old-School Sound zu schaffen. Wo wir gerade beim Begriff „Old School“ wären: Der musikalische Stil, den die Herren einschlagen, nennt sich laut Label „Modern Old School Death Metal“. Klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas widersprüchlich, macht bei näherer Betrachtung aber durchaus Sinn.
Da wird in feinster Old School Manier gerifft und gegrowlt, dass sich die Balken biegen. Moderne Brakes und hier und da ein kleines Melodiechen verfeinern den Death Metal der alten Schule. Frontschwein Phil beweist auch auf diesem Album wieder, dass er ein verdammt geiler Sänger ist. Seine hasserfüllten Growls werden bei betonten Silben von sägenden Screams abgelöst, ebenso finden sauberste exhale-Pig Squeals Verwendung. Neben der flinken Saitenfraktion glänzt Drummer Tim, vor allem durch sein noch präziseres Schlagzeugspiel als auf dem Debüt.

Generell wird auf „Burn After Reaping“ mehr Gespür für Details, mehr Präzision und mehr Melodie geboten. Mit „Deatholution“ haben HACKNEYED sogar ein hammermäßiges Brett geschrieben, das ohne weiteres ein Kultsong der Band werden wird. „Weed Flavoured Meat“ kommt da ähnlich hitverdächtig daher. „Kingdom Of Thoughts“ hat sogar einen Hauch von Epik. „March Of The Worms“ stampft böse vor sich hin und besticht durch seine passend platzierten Pig Squeals. Später bietet „Redying“ sogar ein düsteres Akustikintro.

„Burn After Reaping“ ist ein tolles Deathmetal Album, das, vor allem für ein Durchschnittsalter von gut 17 Jahren, gehörig zum Abgehen anregt. Ihr junges Alter soll aber kein Bonus sein. Denn leider wird auf diesem Album auch einiges an Durchschnittsware geboten. Sehr gute Durchschnittsware wohlgemerkt! Denn wirklich alle Songs grooven und treten Arsch wie sau! Aber dennoch: Es wird zwar relativ viel Abwechslung geboten, aber einige Details werden doch zu oft verwendet. So findet der selbe Doublebass-Übergang bei ganzen drei Songs die gleiche Verwendung („Bloodshed“, „Deatholution“, „March Of The Worms“). Phil kann sich außerdem an seinem ausgespuckten „Uä!“ auch nicht sattschreien, wie es scheint.

Aber das sind nur kleine Schönheitsfehler, die eingefleischte Death Fans ohnehin nicht weiter stören werden. Denn unterm Strich ist „Burn After Reaping“ ein sehr starkes Werk, das massenhaft Stoff zum Bangen und Moshen bietet. Auf der fertigen Version des Silberlings sollen sich außerdem noch zwei weitere Brocken namens „Guantanamo Bay Holiday“ und „Mental Mastication“ finden. Da bleibt nur abzuwarten, was aus dieser Combo angesichts solch früher Leistungen noch alles werden wird!

www.myspace.com/hackneyed


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Burn...
2. Weed Flavoured Meat
3. Deatholution
4. Kingdom Of Thoughts
5. March Of The Worms
6. Bloodshed
7. Redying
8. Finger On The Trigger
9. Home Meat Home
10. Putrid
11. Last Man On Earth
12. ...after Reaping
Gesamtspielzeit: 46:30

Doano
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Beitrag vom 19.08.2009
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