EPOCHATE - Chronicles Of A Dying Era
Label: Subsound Records/ Metropolis Records
Umrundet von Raben zeigt eine riesige monumentale Steinpyramide gen düsteren Himmel. Um sie herum Verwüstung. Die Überbleibsel einer einst lebendigen Stadt prägen das endzeitliche Bild. Man muss schon sagen, EPOCHATE’s Cover zu „Chronicles Of A Dying Era“ lässt einen schon mal dezent abschweifen. Doch es gibt kein besseres Bild, das die Musik der beiden Herren Victor Love und Noras Blake beschreibt.
“Epochate ist die Reise der Menschheit durch Philosophien, Ideale und Glauben. Ein Bericht über die Versuche, Niederlagen und Siege der menschlichen Spezies in einem Zeitalter von Krieg, Gewalt und Hochmut.“ – heißt es im Infosheet. Wie wahr, denn mit ihrer düsteren Atmosphäre, den komplexen Arrangements und einem gewissen Industrialcharme haben die beiden Italiener wahrlich den Soundtrack zum –wenn man so will- Weltuntergang kreiert.

Episch und orchestral geht’s mit dem Titeltrack gleich los. Streicher und Piano bilden ein düsteres Bild von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Stellvertretend für alle folgenden Tracks wissen es EPOCHATE, Spannung aufzubauen und den Hörer schlichtweg zu packen.
Victor Love’s Gesang ist clean und mit leichtem Halleffekt beladen, das passt gut zur Stimmung und erinnert gerne mal an GENESIS.
Mit dem folgenden „1600 A.D.“ hat das Duo gleich mal einen eingängigen Song mit Hitpotential am Start. Auch hier bilden Orchester (insbesondere Pauke und Streicher) und klassische Rockinstrumente die perfekte Symbiose.
Bei „Substantia“ wird erstmals eine heftige Industrial-Schlagseite geboten. Gewohnt monumental wird hier ein fieser Gitarrenriff der Marke RAMMSTEIN von verzerrtem Keyboard und einem etwas nach Rave klingenden Schlagzeug begleitet. Klingt schlichtweg genial! Ein eingängiger Refrain gibt einem den Rest: Daumen hoch!
„The Flood“, „Creators“ und „Needle Hive“ bilden die solide Mitte des Albums. Bombastisch und progressiv wird sich hier durch postapokalyptische Landschaften geschlagen.
„Burning“ schleppt sich mit seinem stampfenden Beat durch verstaubte Straßen und eingestürzte Gebäude - wieder ein rockiger Song mit herrlich vorwurfsvollem Ton in Love’s Stimme.
Bei „Introspection“ wird’s wieder flotter. Zuerst durch Cellos zum Klimax getrieben, fegt der Song im aggressiven Refrain bedrohlich über die Einöde und tötet jegliches übrig gebliebenes Leben. Episch!
Verzweifelt, jedoch mit einem Funken Hoffnung bildet der Instrumentalsong „Of Shade And Light“ mit seinen Geigen und Flöten den letzten Abschnitt einer Reise in eine –hoffentlich noch ferne- Zukunft.

Klar, EPOCHATE sind selbstverständlich nicht leicht zu verdauen, doch die dichte Atmosphäre und der perfekte Sound schaffen ein derart geniales Klangbild, dass speziell Fans von viel Epik in höchstem Maße auf ihre Kosten kommen werden. Dass der Großteil der Orchesterinstrumente programmiert wurde, merkt man beim besten Willen nicht. Victor Love hat also beste Arbeit geleistet, denn er übernahm selbst die Produktion an „Chronicles Of A Dying Era“.
Einzige Ernüchterung: Die Songs ähneln sich in Aufbau und Instrumentierung ziemlich stark und können gerne mal in die Monotonie verfallen. Wer aber auf Soundtracks steht, ist hier bestens bedient! Zum Schluss sei gesagt, dass dieses Konzeptalbum über den Untergang der Menschheit zwar keine leichte Hörkost ist, aber dennoch viel zu bieten hat! Das ist ganz großes Ohrenkino!

www.epochate.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Chronicles Of A Dying Era
2. 1600 A.d.
3. Substantia
4. The Flood
5. Creators
6. Needle Hive
7. Burning
8. Introspection
9. Of Shade And Light
Gesamtspielzeit: 42:46

Doano
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Beitrag vom 14.08.2009
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