TYRANN - Shadows Of Leng
Label: Karisma / Dark Essence Records
TYRANN erblickte 2002 als Nebenprojekt von Draugluin, der normalerweise bei TSJUDER tätig ist, das erste Mal das Licht, bevor man das Handtuch ein Jahr später wieder warf. Die Idee schien aber immer noch im Hinterstübchen zu schlummern, bis man sich 2006 erneut formierte und das erste Album „Shadows Of Leng“ aufnahm. Mit von der Partie sind keine anderen als Draugluin’s vormaliger Bandkollege Seidemann von TSJUDER und Antichristian von 1349 an den Drums.

Tempomäßig hört man zu Beginn des ersten Tracks „Reaper“ noch keine größeren Unterschiede zu anderen Highspeed-Black Metal Kapellen, doch ab der Hälfte bekommt man die erste Priese Thrash Metal zu hören, mit einem beinahe SLAYER ähnlichen Riff. Das nächste Stück „Beneath“ birgt bereits noch etwas mehr Thrash Metal Allüren in sich, sogar ein Gitarrensolo, das klingt, als ob es aus der Gitarre von Kerry King tönen würde, hat seinen Platz. Rhythmus- oder Tempowechsel werden nicht größer angekündigt. Von Null auf hundert ertönt ein Blast Beat Inferno, während man plötzlich sogar etwas epischeren Black Metal hören kann. Genau das ist der Fall bei „Trial By Fire“. Zu Beginn wird noch geshreddet was das Zeug hält und auf einmal wechselt man gekonnt zu einer epischen und schwermütigen Passage die nach ältere KEEP OF KALESSIN Scheiben klingt. Damit wirklich alle möglichen Stilmittel dabei sind, ist die vierte Nummer „Hellridden“ langsam, Doom Metal artig und bis zur Hälfte des Songs schleppend, bis man ohne Vorwarnung blitzschnell die Geschwindigkeit erhöht und man zerstörerisch wie zuvor ans Werk geht.

Abwechslungsreich und innovativ sind die Norweger, das muss man ihnen lassen. Das einzig negative ist, dass das Songwriting der Stücke, bis auf eine oder zwei Ausnahmen, gegen Ende hin ziemlich vorhersehbar wird. Eine Ausnahme ist der Song „Soulburner“, der durchaus auf jedem klassischen Speed Metal Album der 80er Jahre zu hören hätte sein können. Sogar das Solo klingt nach einem jungen Dave Mustain oder Kirk Hammett. Beim letzten Song „Grave Dreamer“ zieht man nochmal aller Register. Er erstreckt sich über 11 Minuten und birgt jedes vorher erwähnte Stilmittel noch mal in sich, darüberhinaus kommt es sogar zu einer clean gespielten Gitarrenpassage, was zeigt, dass man sich durchaus einige Mühe beim Songwriting gegeben hat.

Mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Black- und Thrash Metal, sorgen TYRANN für ein teuflisches Grinsen in den Gesichtern all derer, die langsam genug haben von eintönigen und monotonen Black Metal Bands. Sobald man das Gefühl hat, ein Song klingt nach Black Metal, dann kann man sich verlassen, dass der Mattenschüttler-Thrash Metal Riff nicht mehr weit ist, und genau so ist es auch umgekehrt. Für Leute die sich zwischen Corpse Paint und Kuttentragen nicht entscheiden können, werden mit „Shadows Of Leng“ bestimmt einen gelungen Kompromiss finden, welcher den Norwegern von TYRANN einige Sympathien einheimsen wird.

www.myspace.com/tyrannlegion


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Reaper
2. Beneath
3. Trail By Fire
4. Hellridden
5. Dreams Of R´lyeh
6. Shub-niggurath
7. Soulburner
8. Black Moon
9. Grave Dreamer
Gesamtspielzeit: 45:39

Stoney
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Beitrag vom 30.07.2009
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