WARBRINGER - Waking Into Nightmares
Label: Century Media
Die Bay Area bescherte uns in den 80ern schon so manche Thrashband, die so manches Thraschbrett ablieferten. Auch heute spucken das schöne Kalifornien und der umliegende Bereich noch Bands mit der Attitüde der damaligen Bands, die diese auch fulminant und furios darbieten. So auch WARBRINGER, direkt aus der Großstadt Ventura und aus der Zeitmaschiene, denn die Jungs klingen dermaßen nach der echten alten Schule, dennoch frisch und mit einem Batzen Energie, gepaart mit schier unendlicher Wut.

Gleich der Opener „Jackal“ hackt alles kurz und klein. Dermaßen cooles Drumming, gepaart mit schreddernden Gitarren und der fiesen Stimme von Schreihals John Kelvin – Erinnerungen an alte EXODUS werden wach – ergeben einen starken Anfang mit vielen Tempi-Wechsel. Man könnte auch, in Sachen Hass, parallelen zu LEGION OF THE DAMNED ziehen, wobei die Amis dann doch mit mehr Leads zu Werke gehen. Der Zweitling von WARBRINGER strotzt nur so vor Dynamik und Abwechslung, denn weiter geht es mit „Living In A Whirlwind“, das mal groovend, dann wieder mit Highspeed Doublebass Attacken Mark und Bein durchschüttelt und gegen Ende sogar mit heftigen Grindattacken die Birne vollends abreißen will. Soli spielen können die Herren John Laux und Adam Caroll neben den knackigen Riffs auch, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Dieser 80er Spirit, gepaart mit der jungen Band, die – man beachte – erst 2005 gegründet wurde, klingt überaus frisch und macht dermaßen Spaß, dass man sofort in die nächstbeste Menschenmenge springen will, um die Sau raus zu lassen. Also Vorsicht mit dem MP3 Player in der Straßenbahn! Trotz all der Härte und Tempiwechsel ist das Material durchaus eingängig und nachvollziehbar, denn WARBRINGER haben auch in Sachen Songwriting einiges drauf, sodass die Songs auch nach vielen Durchläufen noch sehr viel Spaß bringen können. „Abandoned By Time“ scheint sogar leicht von SLAYER beinflusst, während "Prey For Death" verhältnismäßig behäbig daherkommt. Vielleicht als dezente Verschnaufpause im Live-Set gedacht, wobei gebangt kann dazu auch zu Genüge werden, denn zum Schluss wird nochmals ordentlich aufgedreht.

Der Sound der Platte ist sehr transparent, trotz des wuchtigen Sounds und wer hätte es gedacht: aufgenommen wurde das Teil vom Meister Gerry Holt (EXODUS) persönlich. Der Mix wiederrum ist Zack Ohren (SUFFOCATION, ALL SHALL PERISH) zuzschreiben, der auf jeden Fall tolle Arbeit geleistet hat. Mit „Nightmare Anatomy“ verteckt sich sogar ein recht verspielt-verträumtes Instrumental Intermezzo auf dem Album, das aber dennoch nicht ohne einem wütenden Zwischenteil auskommt.

Ich habe schon lange kein so frisches, unverbrauchtes Bay-Area Album mehr gehört, das trotz einschlägiger Influenzen als mehr oder weniger eigenständig gelten kann.

www.myspace.com/warbringer


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Jackal
2. Living In A Whirlwind
3. Severed Reality
4. Scorched Earth
5. Abandoned By Time
6. Prey For Death
7. Nighmare Anatomy
8. Shadow From The Tomb
9. Senseless Life
10. Forgotten Dead
Gesamtspielzeit: 40:11

maxomer
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Beitrag vom 06.07.2009
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