MIND KEY - Pulse For A Graveheart
Label: Frontiers Records
Wahnsinn, ich habe noch nie etwas von MIND KEY gehört, aber sie beherrschen ihr Werk. Mit wahrscheinlich jedem Stilmittel, welches im Rock- oder gelegentlich Metalbereich vorkommt, schicken sie einen in eine andere Welt. Ihr spaciger Sound lässt einen wirklich glauben, man wäre in einem Paralleluniversum, wo es keine Probleme mehr gibt.

Sehr positiv, verspielt und verträumt ziehen sie ihr Ding durch. Während die Instrumente, nämlich Gitarre, Keyboard, Bass und Schlagzeug, die verrücktesten Rhythmen, Solos und Techniken kombinieren, singt Sänger Aurelio Fierro Jr. problemlos darüber und übermittelt wenigstens ein wenig Eingängigkeit. Ihr Stil beinhaltet sehr viel Old-School Hardrock, wie z.B. der Orgelsound des Keyboards, vermischt mit so manchem modernen Heavy Metal-Riff oder Lead der Gitarre. Die Keys verbreiten einen gewisses spaciges 80er Rock-Flair, sodass man sich wirklich wie auf eine Reise versetzt fühlt.

Verblüffend ist, dass hin und wieder andere Musikgenres auftreten, wie z.B. bei dem Song „Now Until Forever“. Man beginnt mit einem sehr angenehmen Klavier Intro. Etwas später startet ein frohlockendes und langsames Gitarrensolo, bis plötzlich ein, für die Verhältnisse der Italiener, ziemlich harter Rock Riff erklingt. Der Refrain, wenn man bei den vielen verschieden Songmustern überhaupt von einem reden kann, ist sehr mitreißend und dramatisch. Er klingt fast wie aus einem Popsong. Der Wahnsinn kommt aber erst noch. Nach einigen Gitarrensolos und vielen Rhythmuswechseln kommt es dann zu einer Passage, die meines Erachtens, wirklich nach Jazz oder Funk klingt. Ein heftig slappender Bass mit Klavierklängen und ein Ultra-Jazz-Schlagzeug Solo im Hintergrund. Das ist zwar das extremste Beispiel von komplexer Songstruktur, was vielleicht an der Länge des Songs liegt, aber jetzt kann man sich ein Bild davon machen, was ich gerade durchmache.

Eines ist sicher. Jedes einzelne Mitglied der Band könnte beinahe als Solokünstler unterwegs sein. Auch Mike Portnoy, der Drummer von DREAM THEATER, die von MIND KEY bei ihrer „Train Of Thought“ Tour 2004 unterstützt wurden, war von ihrem unglaublichen Sound überwältigt. Wer DREAM THEATER kennt, weiß, dass das schon was heißen will. Mit dem neuen Album werden MIND KEY bestimmt einiges an Wirbel in der Progressive Rock bzw. Metal Szene auslösen. Zu recht! Denn ich habe noch nie ein so verträumtes, verspieltes und trotzdem anspruchsvolles Album gehört wie dieses.

Einziges Manko, das ich erkenne, ist der Sound der Drums, der bei den vielen verschiedenen gleichzeitig auftretenden Stimmen, nämlich Gitarren Riff, Keyboard, herausstechende Vocals und Baseline, manchmal unterzugehen scheint. Ansonsten ist diese fröhliche Musik vielleicht nicht jedermanns Sache, dafür wird jeder Musiker, der selbst ein Instrument spielt, mit großen Augen und offenen Mündern aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen.

www.myspace.com/mindkey


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sunset Highway
2. The Seventh Seal
3. Citizen Of Greed
4. Crusted Memories
5. Dead Fame Hunter
6. Ventotene (the Island)
7. Graveheart
8. Eye Of A Stranger
9. Now Until Forever
10. A New Generation
Gesamtspielzeit: 58:15

Stoney
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Beitrag vom 05.07.2009
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