SCARECROW NWA - Ishmael
Label: Ph-music
Dass Hollywood so ziemlich jedes Buch, das irgendwie interessant sein soll verfilmt, ist allgemein bekannt, aber Romanvorlagen für Alben zu verwenden, wird auch immer beliebter; nach dem Versuch von SEPULTURA den Klassiker „A Clockwork Orange“ von Anthony Brugess in musikalisches Gewand zu stecken, wagen sich die Steirer SCARECROW NWA an Heman Melville’s „Moby Dick“.

„Call Me Ishmael“ leitet den Bestseller ein, und ist nun auch der Opener des neuen Longplayers von SCARECROW NWA, die mit einem 8-minütigen Song gleich mutig, aber souverän starten. Eine Mischung aus Death und Thrash mit melodischen Leads und einigen schönen Ideen sind auf dem ersten Track, sowie dem restlichen Album zu finden. Für den Wiederkennungswert sorgen dann noch cleane Refrains und einige Keyboard-Untermalungen, die sich dezent im Hintergrund aufhalten. Das folgende „The Fallen (Ahabs Theme)“ ist eine Spur verspielter, aber nicht weniger aggressiv. Auch ein netter Zwischenteil mit Erzähl-Vocals und halbakustischen Gitarren lockern das Ganze auf. Abwechslung gibt es auf dem Album sowieso zur Genüge. Doch nun kommen wir zum verdammt starken und ungemein eingängigen „Shizophrenia“, das sich live auf dem Walpurgis Metal Days schon in meinen Kopf bohrte. Der Track wechselt zwischen melodischem Riffing und aggressiven Passagen ab, bis dann mit leicht lethargischen Vocals ein absolut eingängiger Refrain daher kommt, der aber bald wieder von einer schnellen Passage abgelöst wird. Auch hier vergehen die siebeneinhalb Minuten wie im Flug. „Dominion X“ und „NWA“ sind auch nicht von schlechten Eltern, wobei zweiterer stellenweise fast fröhlich tönt. Ein paar Kritikpunkte gibt es nun aber leider doch, denn in der zweiten Hälfte des Albums geht die Eingängigkeit etwas flöten und man hat manchmal das Gefühl, dass die Grazer hier und da etwas zu viel wollten. Sei aber eigentlich nur am Rande erwähnt, da das Material im Großen und Ganzen qualitativ dennoch nicht wirklich abfällt. Die eigentliche Kritik ist, dass die Produktion doch hätte besser ausfallen können, denn die Riffs und die Drums, vor allem die Bass-Drums hätten oft viel mehr Druck gebraucht, wobei dies komischerweise nicht immer der Fall ist.

Unsere Walfänger aus Graz haben mit „Ishmael“ ein solides Werk auf die Beine gestellt, das auf jeden Fall Anklang finden sollte. Manches hat vielleicht noch Ausbaubedarf, aber man kann auf weitere Werke und Auftritte gespannt sein.

www.myspace.com/scarecrownwa


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Call Me Ishmael
2. The Fallen
3. Schizophrenia
4. Dominion X
5. NWA
6. The Day Turned To Night
7. Goddes Of Death
8. Phantoms
9. Deadworld Rising
Gesamtspielzeit: 53:13

maxomer
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Beitrag vom 01.06.2009
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