BLACK LOTUS aus Kanada lassen im ersten Teil ihres Bandnamens schon erkennen, in welche musikalische Richtung ihr Werk „Harvest Of Seasons“ tendiert. Das Hauptaugenmerk wird nämlich durchgehend auf den schwarzmetallischen Bereich gelegt, wobei sich permanent melodische, majestätisch erhabene Parts bemerkbar machen und auch ein leichter Pagan-Schlag nicht verleugnet werden kann. Als ungefährer Anhaltspunkt können die Großmeister von PRIMORDIAL dienen, wenngleich die melodische Eleganz und Eingängigkeit der Iren noch nicht ganz erreicht wird.

Die Stücke sind allesamt gefällig anzuhören und mit einem ganz und gar unkitschigen Keyboard-Bombast beladen, der jedoch trotzdem einen rauen und erdigen Sound zulässt. Als Highlight kann sicherlich „Terra Hiberna“ mit seinem nach vorne treibenden Drums und der guten einfallsreichen Gitarrenarbeit genannt werden, die es trotz der gebotenen Geschwindigkeit zuwege bringt, genügend Platz für eine eingängige Melodie zu lassen. Der dazu gebotene Wechselgesang aus schwarzmetallisch keifenden und klaren Vocals, stellt ebenfalls eine gelungene Abwechslung dar und präsentiert BLACK LOTUS im exzellenten Licht der Dunkelheit. Zwischendurch blitzen auch immer wieder einige leichte Folk-Einflüsse durch und bereichern das Spiel der Kanadier, das gerade in den längeren Tracks so richtig seine Wirkung zeigt.

Wenngleich „Harvest Of Seasons“ ein durchaus achtbares Werk darstellt, bin ich mir fast sicher, dass es hier noch Platz für eine Steigerung nach oben gibt. PRIMORDIAL Fans sollten hier aber jetzt schon mal sicherheitshalber Probehören.