Da flattert mir ein schönes Digipack mit nur vier Tracks ins Haus und natürlich direkt in den Schacht meines PCs, wo sich sofort herausstellt, dass auf dieser EP ein Mediapart eingebaut ist, aber dazu später. Ein kurzes Piano Intro und Geflüster leiten die EP namens „Living Shades“ ein und kurz darauf ertönt ein verdammt druckvoller Sound. Jetzt frage ich mich, wer sich denn da so viel Mühe gibt für eine kleine 4-Track EP. Es ist nicht nur eine junge Band zwischen 18 und 23, die auf SYMPATHY FOR NOTHING hört, nein auch noch eine Band ohne Vertrag. Dafür schon mal Respekt, sich die Mühe zu machen und damit womöglich auch einiges zu riskieren. Und jetzt der Clou. SFN sind auch noch sprichwörtlich um die Ecke zu Hause, genauer gesagt in Schwanenstadt (OÖ).

Die 5 Burschen bezeichnen ihren Stil als Melodic Metal Rock, was zwar passt, aber es dennoch nicht direkt trifft. Im vorher erwähnten Opener, der sich „Little Something“ nennt, hört man sofort die Professionalität, die an den Tag gelegt wird, heraus und man fragt sich, wie denn das nach nur 2-jährigem Bandbestehen möglich ist. Egal, denn die Jungs rocken wie Sau! Atmosphärisch, nach vorne drückend, eingängig und kreativ, tönt nicht nur der erste Track, in dem es neben Richard‘s schönem Gesang auch einige nette Shouts von Gitarrist Thomas beigesteuert werden. Ein fast romantischer Zwischenteil holt den Zuhörer mal runter, bevor es wieder im atmosphärischen Doublebass-Chorus rund geht. Die Piano Klänge sind ein fast allgegenwärtiger Begleiter und geben dem schwermetallischen Rock die gewisse Melodik und einen guten Wiedererkennungswert. Alle vier Tracks sind abwechslungsreich und glänzen durch tolle Songstrukturen, wodurch nie Langeweile aufkommt und sich so einige Überraschungen in dieser EP einschleichen, die nach und nach erst zum Vorschein kommen. Unverschämt eingängig sind die Songs dennoch, denn die ein oder andere Melodie geistert immer wieder mal in meinem Kopf herum, was einem dann doch oft veranlasst das Scheibchen wieder in den Schacht zu werfen beziehungsweise die Repeat Taste zu drücken. Überhaupt nicht verwunderlich ist auch die Tatsache, dass SYMPATHY FOR NOTHING schon einige Preise abstauben konnten. Zwischendurch kann’s sogar etwas thrashig werden, wie „D.F.M.H“ beweist und dadurch die Growls noch besser passen als zuvor, während einem der moderne Chorus wieder etwas ins Träumen und Rocken kommen lässt. Wirkliche Vergleiche will und kann ich nicht ziehen, da ich in dieser Richtung absolut keine Referenz weiß. Sicher ist, dass die Jungs noch von sich hören lassen und ich mehr als gespannt auf das erste Album der Oberösterreicher bin. Als wunderbaren Bonus haben die Jungs noch ein Video zu „Roads To Rome“ und ein ausführliches Mediabook mit Bild und Audio Material dazugegeben.

Die einzige Kritik, die ich habe, geht nicht an SFN, sondern an die Musikindustrie, die sich gefälligst diese Band holen soll. Wenn man bedenkt, wie viel Müll einen Plattenvertrag hat, kann ich nur den Kopf schütteln…

Auf der Bandhomepage kann man das Teil für nur € 5,- erwerben, was ich jedem, der auf rockigen Metal mit viel Melodie und der richtigen Prise Power steht, empfehle. Ihr werdet es nicht bereuen!