LIONS SHARE - Dark Hours
Label: Blistering Records
Was für eine Stimme… - Man stelle sich vor: Ronnie James Dio, 20 Jahre jünger, doppelt so viel Kraft in den Stimmbändern und dennoch nicht weniger Gefühl, als er sowieso schon ausweist. Das muss man mal gehört haben. Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten um das Organ dieses begnadeten Schweden, Patrik Johansson, zu hören. Da gäbe es zum einen ein paar Alben von Richard Andersson’s SPACE ODYSSEY, bei dem er aber mittlerweile nicht mehr tätig ist und zum anderen eine Riege starker Bands, die durch seinen Gesang veredelt wurden. Da hätten wir die 80er orientierte Heavy Rock Band ASTRAL DOORS und die Speed Power Metal Band WUTHERING HIGHTS, die mit keltischem Einfluss für Furore sorgen, im Angebot. Und – last but not least – LIONS SHARE, dessen siebentes Album ich nun vorliegen habe.

Gitarrist Lars Chriss und Bassist Sampo Axelsson (GLEN HUGHES) komplettieren das Trio und spielen auf „Dark Hours“ astreinen Metal, der durch das heavy Riffing auch oft an die 80er Jahre denken lassen und durch genügend Abwechslung und zündenden Ideen, einen schönen Leckerbissen für die Bangerschaft konstruiert haben. Die Drums durften gleich zwei bekannte Leute bedienen, denn neben ANATA Schlagzeuger Conny Pettersson, durfte auch Richard Evensand (CHIMAIRA, SOILWORK, THERION) auf den Fellen wüten. Wenn ich schon beim Name dropping bin, erwähne ich auch noch Michael Romeo (SYMPHONY X), der einige Soli besteuerte. Jetzt aber genug, denn wenn man von den Namen mal absieht, bleibt ein sehr starkes Stück Heavy/Power Metal, das viel Freude bereiten kann. Gerade das knackige Riffing, in Kombination mit gelungener Rhythmik und dieser unvergleichlichen, melodischen Stimme von Patrik bilden ein homogenes Ganzes. Wie der Titel „Dark Hours“ verrät, sind die Songs eher düster gehalten, was aber nicht melancholisch bedeuten soll. Das Riffing und auch so manch akustischer Teil verkünden einfach böses, wie zum Beispiel bei „Behind The Curtain“. LIONS SHARE bleiben ihrer Linie treu und schlagen eine schöne Brücke zwischen Eingängigkeit und progressiv angehauchten Stampfern, die aber hier und da schon etwas sperrig ausgefallen sind („Bottomless Pit“), was aber nicht weiter ins Gewicht fällt, bei rockenden Dampfwalzen, wie „Judas Must Die“, „Phantom Rider“ dass so manch Bösewicht gewidmet sein könnte oder dem starken „Heavy Cross To Bear“, dass auch Dio, zu „Heaven & Hell“ Zeiten schon hätte vortragen können.

„The Presidio 27“ wiederrum überzeugt durch coole Melodieführung, dass von einer noch geileren Gesangslinie nochmals getoppt wird, während das viel zu kurze „Barker Ranch“, mit intensivem Lead und einer hypnotisierenden Rhythmik in einem hymnischen Chorus gipfelt, den Übertrack des Albums darstellt. Aber egal welchen Track man anhört, ein durchschnittlicher oder gar schlechter ist nicht auszumachen. Ein Vorteil, den mittlerweile nicht mehr viele Heavy Metal Bands vorweisen können.

Ich kann ruhigen Gewissens jedem Heavy oder auch US-Power Metal Fan dieses Album ans Herz legen, eigentlich jede Veröffentlichung mit Patrik Johansson am Micro, was nicht nur an seiner Stimme liegt, sondern womöglich zusätzlich seinem Händchen für gute Bands. Ich muss zugeben, dass ich mich mit LION’S SHARE bisher am wenigsten beschäftigt habe, aber dies wird, bzw. hat sich mittlerweile stark geändert. Dürft ihr ruhig neben HEAVEN & HELL’s neuem Werk ins Regal stellen.

www.lionsshare.org


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Judas Must Die
2. Phantom Rider
3. Demon In Your Mind
4. Heavy Cross To Bear
5. The Bottomless Pit
6. Full Metal Jacket
7. The Presidio 27
8. Barker Ranch
9. Napalm Nights
10. Space Scam
11. Behind The Curtain
Gesamtspielzeit: 44:06

maxomer
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Beitrag vom 12.05.2009
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