Mit den beiden Alben „Patina“ aus dem Jahr 2005 und „Kainsmal“ aus dem Jahr 2006 konnten sich die deutschen Black Metal-Newcomer GEIST bereits einen guten Ruf in der Szene und eine treue Anhängerschaft erspielen. „Galeere“ ist nun die dritte Langrille der Herren. Vermied die Band schon auf den Vorgängeralben sowohl auf musikalischer als auch auf textlicher Ebene Black Metal-Klischees und Plattitüden, so überrascht man diesmal mit einem textlichen Konzept über die unendlichen Weiten des Meeres, was mir im (Black) Metal-Bereich in dieser Form bislang noch nicht untergekommen ist. Sicher, viele Viking Metal-Bands schippern auch auf den Weltmeeren umher, nur hat sich bislang keine Band so ausführlich mit dem nautischen Konzept beschäftigt.

Musikalisch bleibt man zwar dem Stil der Vorgängeralben treu, es lässt sich jedoch besonders beim Anhören der Alben in chronologischer Abfolge einerseits eine erneute Steigerung im Songwriting erkennen, andererseits fließen auch Elemente aus Genres wie Ambient, Doom und auch Rock in den schwarzmetallischen Sound ein. Dadurch ist „Galeere“ zweifelsohne das bislang sicher abwechslungsreichste Album von GEIST geworden, zugleich ist es jedoch auch das atmosphärischste und auch düsterste in ihrer bisherigen Diskographie. Die fünf Songs fesseln trotz ihrer epischen Längen, (das kürzeste um die 8 Minuten, das längste über 15) ob der Dynamik im Songaufbau von der ersten bis zur letzten Minute und lassen die Hörer ob dieser musikalischen Urgewalt mit offenen Mündern zurück. Ich glaube als Nachwuchshoffnung und Geheimtipp bezeichnet GEIST schon seit „Kainsmal“ niemand mehr, mit "Galeere" sind GEIST nun definitiv eine jener Bands, die die Standards für andere setzen. Ein Meisterwerk!