ROXXCALIBUR - NWOBHM For Muthas
Label: Limb Music
England, 1980 – die Welt steht im Umbruch. Nur wenige kämpfen um das Wohl der metallischen Zukunft. JUDAS PRIEST, SAXON & MOTÖRHEAD sind schon ein paar Jahre standhaft, als sie in jenem Jahr endlich die erhoffte Unterstützung erhalten. Niemand geringeres als IRON MAIDEN tritt auf den Plan, veröffentlicht den ersten Longplayer mit gleichem Namen und besiegelt die Zukunft des Metals endgültig. Die sogenannte New Wave Of British Heavy Metal kommt vollends ins Rollen und ist nicht mehr aufzuhalten. Jetzt, fast 30 Jahre später ist diese Musikrichtung nicht mehr aus den Geschichtsbüchern zu streichen. Undenkbar, wie die Welt heute ohne aussehen würde. Viele unserer großen Helden würden schlicht nicht existieren, da die Inspiration dieser Bands niemals dazu hätte verleiten können, das jene in frühen Kindertagen zu Gitarre gegriffen haben.

Das war die erste Geschichtskunde im Heavy Metal, die in Grundschulklassen sowieso schon längst überfällig ist. Zur zweiten Stunde habe ich mir ROXXCALIBUR aus Deutschland als Gastvortragende geholt. Mit ihrem Examen „NWOBHM For Muthas“ wollen sie genau diese musikalische Periode in die Gegenwart holen und Covern sich fröhlich von 1979 bis 1983 durch die Gegend. Ganz unbekannt sind die Deutschen auch nicht, stellt sich die Band doch aus Mitgliedern von VIRON und ABANDONED zusammen. Das erste Problem ist aber schon, dass der Großteil der gehuldigten Bands einfach komplett unbekannt ist. BLEAK HOUSE, ARC oder RADIUM kann man wohl nicht als Referenz für den Heavy Metal nennen und eben jene Ikonen, wie PRIEST, MAIDEN etc. sind gar nicht vertreten. Nachdem der „Big Ben“ im Intro ausgebimmelt hat, setzt ein absolut dünnes Heavy Metal Riff ein und eröffnet das Album mit „Running For The Line“ von JJ’s POWERHOUSE, dass durchaus eingängig ist und stark an die ersten Alben der Jungfrauen angelehnt ist, was im Verlaufe des Albums noch öfter der Fall sein wird. Die nächsten Tracks sind alle echte 80er Metal Songs, kommen aber ohne richtige Höhepunkte aus. Die Daseinsberechtigung dieses Albums, so schön die Idee auch klingen mag, kann ich aber leider nicht bestätigen, was an dem veraltet klingenden Sound liegt und die absolute Nähe zu den Originalen, denn Fans dieser Band, haben deren Alben sowieso auf Schellack oder der guten alten Kassette zuhause am Schrein stehen. Eine modernere Version oder eine richtige Eigeninterpretation dieser Songs hätten da mehr Freude bereitet.

So richtig Spaß bereitet mir erst das an MANOWAR erinnernde, flinke „Axe Crazy“ von JAGUAR. Abwechslungsreich ist das Album aber allemal und auch mit 14 Tracks ausgiebig bestückt. VIRON Sänger Alexx Stahl macht eine sehr gute Figur und klingt auch richtig schön authentisch nach 80er Metal, gefällt mir aber bei seiner eigentlichen Band doch ein Stück besser. Bei „See You In Hell“ von GRIM REAPER zum Beispiel, strapaziert er die Stimmbänder gewaltig und flieht in luftige Höhen.

Für eine kleine Geschichtsstunde lohnt sich ROXXCALIBUR auf jeden Fall, wobei auch Nostalgiker vielleicht ihre Freude daran finden werden. Ein Partyzelt Auftritt am Keep It True könnten sie damit auch leicht gewinnen, aber im Endeffekt fehlt einfach etwas, das wirklich zum Kauf anregt.

www.roxxcalibur.de


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Big Ben
2. Running For The Line (JJ’s POWERHOUSE)
3. The Gates Of Gehenna (CLOVEN HOFF)
4. Seven Days Of Splendour (JAMESON RAID)
5. Rainbow Warrior (BLEAK HOUSE)
6. Axe Crazy (JAGUAR)
7. Lady Of Mars (DARK STAR)
8. Destiny (TRIDENT)
9. War Of The Ring (ARC)
10. Witchfinder General (WITCHFINDER GENERAL)
11. Let It Loose (SAVAGE)
12. Angel Of Fear (RADIUM)
13. Spirit Of The Chateaux (CHATEAUX)
14. See You In Hell (GRIM REAPER)
Gesamtspielzeit: 57:25

maxomer
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Beitrag vom 06.05.2009
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