Was so eine musikalische Rundreise in das Land des großen Stiefels doch zu bieten hat. Da geben sich hier wieder die unterschiedlichsten Musiker die Klinke in die Hand und verbleiben oft nur für den Zeitraum eines Albums, und trotz (oder gerade aufgrund) dieser starken Fluktuationen wird auch bei THE BRAINWASH ein gänzlich neues Feld beackert und steht in keinem Vergleich zu den hier rezensierten Alben von LECTERN, ALEX MURGIA und NOCTURNAL CRIPTICA.

Das Trio (gut, bis auf Fabio "Anarchybrain" Varrone ist keiner der Jungs mehr im aktuellen Line-up) sieht sich anscheinend gerne in der Rolle einer spät 80er / früh 90er Heavy/Thrash Band mit leichten Punk Einflüssen, so hört sich ihre gut 30-minütige Darbietung zumindest an. Das Problem dabei ist nur, dass sie weder gute Songideen noch Talent für eine halbwegs annehmbare Umsetzung im Gepäck haben. Die Stücke sind großteils im 2 ½ bis 3 Minuten Bereich angesiedelt und dementsprechend knapp arrangiert klingen sie auch. Oft habe ich den Eindruck, dass wir es hier mit einem Wettrennen Drums vs. Gitarre zu tun haben, sodass jeglicher Rhythmus und guter Ansatz im Keim erstickt wird. Doch möglicherweise versuchen die beiden auch nur vor der erschreckend schlechten und teilweise hektisch anmutenden Gesangsvorstellung zu fliehen, der wahrlich Ohrenkrebs erzeugen kann. „Lost“ als Ballade gedacht ist zwar der albumuntypischste Track, doch sticht er nicht nur aufgrund dieser Tatsache aus dem sonst gebotenen Einheitsbrei hervor. So langsam wird mir klar, warum sich das Line-up dermaßen oft ändert…