BLOODBOUND - Tabula Rasa
Label: Blistering Records
„Tabula Rasa” – das unbeschriebene Blatt, vermag nicht wirklich die Geschichte von BLOODBOUND treffen, aber um genau dieses Thema geht es im Konzept ihres gleichnamigen Drittwerkes. Die Band hat schon eine bewegende Geschichte hinter sich. Angefangen mit einem genialen Debüt, namens „Nosferatu“, dem Abgang von Sänger Urban Breed, der Aufnahme von Michael Bormann (JADED HEART, BONFIRE) und einem auch sehr starken „The Book Of The Dead“, mit genanntem Sänger am Micro. Dieser verlies aber recht bald wieder das schwedische Power Metal Gespann und wurde ersetzt von niemand geringerem als Urban Breed. Der außergewöhnliche Sänger, der von TAD MOROSE und mittlerweile auch PYRAMAZE bekannt sein dürfte, kehrte wieder zur Band zurück, was mich sehr freute und mich auf dieses Album lange hin fiebern ließ. Außerdem haben BLOODBOUND schon einige erfolgreiche Tourneen hinter sich, zuletzt mit HAMMERFALL.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Schon der Opener gibt die Marschrichtung an. Die Schweden sind härter und moderner geworden. Der Vampir am Cover, der seit „Nosferatu“ die Verwandlung in eine Art Terminator durchgemacht hat weißt auch schon schön auf diese Veränderung hin. Doch BLOODBOUND haben weder ihr Gespür für Melodien, die enorme Spielfreude, noch die Eingängigkeit, in Kombination mit coolen Arrangements, abgelegt. „Sweet Dreams Of Madness“ ist mit Doublebass-Salven, catchy Melodien und einem Chorus ausgestattet, der sich wohl als Dauermieter in den Gehörgängen einnisten möchte. „Take One“ und „Master Of My Dreams“ tun es dem Opener gleich und sind mit ebenso genialen Hooklines ausgestattet. „Dominion 5“ kommt eine Spur gezügelter daher und geht durch Urban’s einfühlsame Stimme, in Verbindung mit der Melodieline im Refrain, noch flockiger ins Ohr und lässt einem sofort diese Hymne mitsingen. Auch der zweiteilige Titeltrack ist eine - beziehungsweise zwei Hymnen - schlechthin, die vom wahnsinnig intensiven „Night Touches You“ schön abgeteilt wird. Der Track erinnert teilweise an Glanztaten von DREAM THEATER und berührt mit einer Intensität, die nur schwer zu übertreffen ist und Goldkehle Breed wieder in Höchstform zeigt. Absolut schön.

Man sieht, dass sich das angehende Power Metal Flaggschiff einige Gedanken gemacht hat und mit „Tabula Rasa“ neue Wege einschlägt, ohne seinen Wurzeln untreu zu werden, aber die unüberhörbaren IRON MAIDEN Einflüsse der ersten Werke sind nun komplett weggefallen, dafür hat sich aber, wie schon erwähnt, der Härtegrad erheblich erhöht. Das Thema „Tabula Rasa“, das schon Aristoteles oder Daniel Dafoe in Angriff nahmen, hat sich Urban Breed zu Herzen genommen und in eigener Interpretation auf dem Album untergebracht, was ein durchaus interessantes Thema darstellt, wenn man sich denn mit diesem eingehender beschäftigt. Die richtige Untermalung haben BLOODBOUND, allem voran die Gitarren- Gebrüder Olsson, auf jeden Fall abgeliefert. Egal ob Lead, Lick, Riff oder Solo, die Spielfreude sprudelt richtig aus der Band heraus und macht das Album zu einem richtigen Leckerbissen. Weder gibt es einen schwachen Song, noch sonst irgendetwas zu bemängeln.

Auf dem Drittling der Band reihen sich Hymnen aneinander, die einem das Genick nicht ruhig halten lassen und auch nur schwer wieder aus dem Kopf zu bekommen sind. Da hilft nur bangen, mitsingen und sich über eine Power Metal Band der Zukunft zu freuen. Pflicht für alle Freunde des Heavy und Power Metals. Punkt!

www.bloodbound.se


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sweet Dreams Of Madness
2. Dominion 5
3. Take One
4. Tabula Rasa
5. Night Touches You
6. Tabula Rasa Pt. II (Nothing At All)
7. Plague Doctor
8. Masters Of My Dreams
9. Twisted Kind Of Fate
10. All Rights Reserverd
Gesamtspielzeit: 40:50

maxomer
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Beitrag vom 29.04.2009
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