Die amerikanische Black Metal Szene hat in den letzten Jahren fleißig ihre Hausaufgaben gemacht und liegt dementsprechend, was die Qualität der Bands angeht, fast schon mit Europa auf Augenhöhe. Ein guter Beweis dafür sind die neuen atemberaubenden Alben von ABSU und WOLVES IN THE THRONE ROOM, die wohl keinen Freund der schwarzen Klänge kalt lassen dürften.

Ein Grund, warum die vier Songs so verdammt gut zünden, ist mit Sicherheit die hasserfüllte, harsche, aber gleichzeitig auch melancholische Atmosphäre die vom Material versprüht wird, was wiederum teilweise mit dem Aufnahme– und Mixequipment aus den 70er Jahren zusammenhängt. Es ist einfach nur genial zu hören, wie packend und intensiv Musik verpackt werden kann, sodass keines der Stücke, auch wenn jedes einzelne davon die zehn Minuten Grenze überschreitet, zu irgendeinem Zeitpunkt langatmig oder uninspiriert klingen würde. Dafür sorgt alleine schon die Tatsache, dass sich die Herren aus Olympia, Washington, nicht damit begnügen einfach ein weiteres Black Metal-Album auf den Markt zu werfen, sondern sich vorab sicher viele Gedanken über die Arrangements und Strukturen der einzelnen Stücke gemacht haben. Die Gitarrenarbeit ist über die gesamte Spielzeit hinweg einfach außerordentlich gut in Szene gesetzt und auch die Schlagzeugarbeit ist vom Feinsten. Geschickt wird auch mit dem Tempo variiert und der dezente, aber wirkungsvolle Einsatz von Ambientklängen, Synthesizereinsprengsel oder einer Akustikgitarre, bringt den Kontrast zwischen aggressiven und einfühlsamen Momenten nur noch deutlichen zum Ausdruck. „Black Cascade“ ist definitiv ein Album, das man mehr fühlt als hört und wird im schwarzmetallischen Bereich tiefe Krater der Bewunderung hinterlassen. Dieses Teil muss man haben!