TORIAN - Thunder Times
Label: Sound Guerilla
Es ist schön zu wissen, dass so manch junge Truppe immer noch dem True Metal frönt, so verpönt er doch sein mag und so sehr man ihn belächelt, aus der Szene wegzudenken sind die gerüsteten Truppen in Leder wie MANOWAR, HAMMERFALL oder IRON FIRE nicht mehr. Die Recken von TORIAN veröffentlichten Anfang des noch jungen, metallischen Jahres ihren zweiten Output mit dem Namen „Thunder Times“. Das Cover vermag aber erstmals nicht zum Schwert zu greifen verleiten und sich vielleicht seine Rüstung überzuwerfen, um Jungfrauen den bösen Drachen dieser Welt zu entreißen. Die Strommasten erinnern eher an eine Autobahnfahrt in die Tschechische Republik. Aber sei‘s drum…

Mit vertäumt melodiösem Intro wird man dennoch in eine andere Welt gezogen, das sogleich von galoppierendem Drumming abgelöst wird und nahtlos in „Headless Redeemers“ übergeht, das mit guten Hooklines und genügend Gefühl und Doublebass Attacken inklusive, im Refrain einen ganz guten Anfang macht. „Dragonfire“ hingegen kann durch Speed und etwas mehr Power besser überzeugen und auch der Refrain weiß ins Ohr zu gehen, wobei Sänger Marc Hohlweck im schnellen Teil etwas hinterherzuhinken scheint, aber das mag Ansichtssache sein, ansonsten macht er seine Sache ganz passabel. Schlagwerker Gonstalla bearbeitet sein Schlagzeug sehr abwechslungsreich und dynamisch, während die Riffs direkt dem 80er Power Metal entsprungen scheinen, aber auch thrashige Nuancen aufwerfen. Leider fehlt trotz alledem die Power, die die Instrumentierung aufweißt, der Druck in der Produktion, die zu verwaschen und dünn ausgefalln ist. Natürlich bieten TORIAN keine Neuheiten im Power Metal, besingen auch Themen die klischeebehaftet sind, was keine Kritik ist – gehört ja auch irgendwie dazu, aber das gewisse Etwas mag hier und da noch fehlen.

Doch ein schlechter Song ist nach langer Suche dennoch nicht zu finden und das große Ass ist, dass die Jungs aus Paderborn eine ungemeine Eingängigkeit vorweisen können und verstehen, wie man spannenden Power Metal schreibt, den sich der Genre Fan auf jeden Fall ins Regal stellen darf, vielleicht nicht direkt neben genannte Kapellen, aber dazwischen wäre doch immerhin noch Platz für den nächsten TORIAN Output? (Der aber dann bitte mehr BUMMMS im Sound hat.) Im 12-Minüter „Dreamless Sleep“ wird sogar richtig gethrasht, und auch eine Grindeinlage kommt zum Einsatz, ansonsten schweift der Track wieder in die traditionelle Richtung ab, birgt aber noch einige Überraschungen.
Definitiv wird das Material Live eine Menge Freude bereiten. Mal sehen, ob ich eines Tages in den Genuss komme.

Mit TORIAN hat Deutschland eine guten Nachwuchstruppe an True/Power Metal, die, wenn sie den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen, zu Großem kommen können, leider reicht es mit „Thunder Times“ noch nicht ganz für die Liga der ganz Großen, aber ich bin guter Dinge. Das Schwert darf natürlich trotzdem gezückt werden.

www.torian-legion.de


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. From Iceplains To Black Storms
2. Headless Redeemers
3. Flame Of Mourning
4. Stormbringer
5. Dragonfire
6. Thunder Times
7. Burning The Gates
8. Icefall
9. The Dark Side
10. Eternal Dreamless Sleep
Gesamtspielzeit: 59:08

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer

Weitere Beiträge über TORIAN

CD-Bewertung
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.25
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
2 Stimme(n)
Durchschnitt: 5
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 26.04.2009
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: