LETZTE INSTANZ - Schuldig
Label: Drakkar
Dass sich LETZTE INSTANZ nicht mit Folk Metal-Bands wie SUBWAY TO SALLY oder IN EXTREMO in eine Schublade stecken lassen, haben sie in der Vergangenheit ja schon oft genug bewiesen. Auch mit „Schuldig“ machen sie weiterhin große Schritte weg von den ursprünglichen Folk-Ambitionen, hin zu eher anderen Klängen.

Im Gegensatz zu den Vorgängeralben, bei denen sie doch recht softere Wege eingeschlagen haben, geht es am neuen Album wieder deutlich rockiger zur Sache. Verzerrte Gitarren mit druckvoll produzierten Drums erschaffen ein hartes, oftmals auch „böses“ Klangbild. Die Lyrics handeln passend zu LETZTE INSTANZ von Zwischenmenschlichem und Gefühlen wie Liebe, Sehnsucht, Wut oder Begehren.
Auffallend sind die häufig auftretenden Industrial Elemente, die die sechs Deutschen auf die Platte gebannt haben. Das ein oder andere Intro wird gerne mal mit Elektrosounds erzeugt und auch sonst wird zum Erschaffen von Atmosphäre neben dem Violoncello und der Violine auch ein Keyboard eingesetzt. Und ja, spätestens jetzt muss man das Unvermeidliche, was in Sachen düsterer Deutsch-Rock unmöglich wegzudenken ist, erwähnen: Na klar, RAMMSTEIN. Die Pionierarbeit, die diese Industrial Metaller geleistet haben, ist auch auf „Schuldig“ unverkennbar. Nicht selten erinnert ein Riff, ein Schlagzeugbeat oder ein ganzes Lied („Komm!“) an RAMMSTEIN, doch Nachahmung darf man LETZTE INSTANZ nicht vorwerfen, behalten doch sämtliche Songs bei all den RAMMSTEIN Einflüssen immer noch ihr Eigenleben.

Leider schafft es die bayrisch/sächsische Kombo mit diesen 14 Tracks nie über den guten Durchschnitt hinaus. Hörbis Gesang ist oft zu monoton und birgt zu wenig Abwechslung in sich. Meistens fangen die Songs stark an, schaffen gute Atmosphäre, stürzen aber bald wieder in die Mittelmäßigkeit ab. Die ein oder andere Hookline lässt vergeblich auf sich warten. Um diesem Review doch noch ein positives Ende zu geben, sollte sehr wohl erwähnt sein, dass bei der Produktion absolut nichts falsch gemacht wurde. Streicher und Gitarren harmonieren perfekt miteinander und wechseln sich nahtlos ab, wenn sie vom Hintergrund in den Vordergrund rücken. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Stücke arrangiert und mit viel Atmosphäre bestückt. Die Texte sind ebenfalls wunderbar lyrisch gehalten und fügen sich passend in ihre musikalische Umgebung ein.

Dennoch hilft all die makellose Produktion nichts, wenn beim Gesamtwerk einfach zu wenig passiert. Aufs Gaspedal wird nur einmal bei „Feuer“ gedrückt, sonst bestimmen eher unspektakuläre Mid-Tempo-Fahrten den Weg. Leider reicht’s für kaum mehr als 4 Punkte!

www.letzte-instanz.de


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Mea Culpa
2. Mein Engel
3. Flucht Ins Glück
4. Eisherz
5. Traumlos
6. Dein Licht
7. Die Eine
8. Vollmond
9. Feuer
10. Mein Leben
11. Der Garten (feat. Aylin Aslim)
12. Komm!
13. Finsternis
14. Wann
Gesamtspielzeit: 50:52

Doano
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Beitrag vom 20.04.2009
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