|
S.W.W.A.A.T.S. - The Grand Partition And The Abrogation Of Idolatry
Label: Nuclear Blast Gmbh |
Aus Florida hatte man im Metalbereich schon viel gehört. Bands wie OBITUARY, MORBID ANGEL, DEATH und andere haben den Metal zu dem gemacht was er heute ist, aber in letzter Zeit wurde es eher ruhiger in dieser Szene. Deshalb sind es die Newcomer, mit dem längsten Bandnamen den ich bis jetzt gehört habe, von SUCCESS WILL WRITE APOCALYPSE ACROSS THE SKY, kurz SWWAATS, auf die man so sehnlich gewartet hat. Ihr erstes Album „The Grand Partition And The Abrogation Of Idolatry“ verspricht eine Mischung aus Grindcore und altbewährtem Death Metal, wie es sich für Florida Metal-Bands gehört, mit einem ordentlichen Anteil an Sozialkritik.
Zwei Sekunden nach dem Einlegen der CD bläst es mich fast vom Hocker. „10 000 Sermons, 1 Solution“, heißt die erste Nummer. Kompromisslose Blastbeats und Snareattacks, ein gelegentliches Aufschreien der Gitarren und solide Growls sind maßgebend für das ganze Album. Die Drums sind sehr dominant. Man glaubt, dass Drummer Pete Lamb das, was ein Lars Ulrich auf einem Album macht, in einen 2-3 Minuten Song verpackt. Nicht anders geht es im nächsten Track „The Realization That Mankind Is Viral To It’s Nature“ zu. Melodien sucht man bei SWWAATS vergeblich. Es wird mehr Wert auf Geschwindigkeit, technisches Potential der Riffs und Beats und etwas Death Metal Groove gelegt. Bei Song Nr. 3 „Cattle“ klingt nicht nur die Stimme des Sängers John Collett wie die eines massigen Bullen, weiter könnte man meinen, eine Herde wütender Rinder jagte einen durch die Straßen von Madrid, wie bei einer Stierhatz oder so was. Irgendwann haben sie dich dann letztendlich eingeholt und stampfen dir im mäßigen Tempo die Wirbelsäule zu Brei und ein scharfes Gitarrensolo sorgt dafür, dass wirklich kein Nerv ganz bleibt. Genauso tödlich ist der vierte Titel „Agenda“ der anfangs an den Sound einer MG erinnert. Ab der Hälfte des Albums macht sich etwas mehr Death Metal Einfluss bemerkbar, z.B. bei „Automated Oration And The Abolition Of Silence“ oder „One Must Imagine Sisyphus Happy“, was beweist, dass die Vorreiter aus ihrer Umgebung ihnen nicht unbekannt sind. Zwischendurch findet man ein paar eingespielte Samples der einzigen Frau in der Band Jen Muse und ein komplettes Kontraststück namens „Colossus“, das fast Doom Metal Charakter besitzt.
Grob gesagt besteht der Sound von SWWAATS aus einem Grind und Death Wechselspiel. Eine Mischung aus NAPALM DEATH und OBITUARY könnte man sagen. Dominant sind längere Blastbeats, welche sich mit gelegentlichen Mid-Tempos und Snareattacks abwechseln, gepaart mit scharfen und komplizierten Nackenbrecherriffs. Hin und wieder lockert ein Gitarrensolo die Lage etwas auf. Obwohl man sagen muss, dass von Track zu Track nur schwer unterschieden werden kann, da Hooklines oder Melodien fast komplett fehlen, was wahrscheinlich am Genre liegt, in dem man sich befindet, holt man immerhin so viel Variation und Abwechslung aus den Songs heraus, dass einem auf jeden Fall nicht langweilig wird. Der Drummer, die beiden Gitarristen und auch die anderen beherrschen ihre Instrumente wirklich perfekt, denn sonst würde man solche Songs in so einer Geschwindigkeit gar nicht performen können. Obwohl es noch viel schlimmere Bands gibt,ist vieles trotzdem einfach nur laut und brutal. Aber wenn man Fan dieses Genres ist, dann ist diese Band sicher ein Leckerbissen. Eigentlich hätte dieses Musikgenre den Titel Thrash Metal verdient, da nirgendwo anders so geknüppelt und verdroschen wird wie bei SWWAATS. Man wird sicher von den Jungs noch hören, da sie technisch locker mit jeder Band mithalten kann, wenn sie sie nicht sogar abhängt. Einerseits sind sie ein Hörerlebnis, da man nicht fassen kann, wie schnell und aufwändig und auf hohen Niveau SWWAATS spielt und andererseits machten sie mir bewusst, wie schön eigentlich Stille sein kann.
www.myspace.com/swwaats
4.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. 10,000 Sermons, 1 Solution 2. The Realization That Mankind Is Viral In It’s Nature 3. Cattle 4. Agenda 5. Pity The Living, Envy The Dead 6. Despot 7. A Path 8. Automated Oration And The Abolition Of Silence 9. One Must Imagine Sisyphus Happy 10. Colossus 11. Retrograde And The Anointed 12. Of Worms, Jesus Christ, And Jackson Country Missouri 13. The Tamagotchi Gesture Gesamtspielzeit: 32:43
Stoney Weitere Beiträge von Stoney
Weitere Beiträge über S.W.W.A.A.T.S.
|
|
Beitrag vom 16.04.2009 Zurück
|
|