Schon seit 1996 existieren die deutschen Melodic Deather von ARTLESS, trotzdem erschien das Debüt „Reflection“ erst im Jahr 2007. Nun, gut Ding braucht Weile heißt es und das haben sich die Deutschen anscheinend sehr zu Herzen genommen, so gab es abgesehen von einem einzigen Demo aus dem Jahr 2004 keinerlei Tondokumente der Band. Aber immerhin live aufgetreten sind sie, wovon die drei Liveaufnahmen als Bonusstücke zeugen, aber dazu später mehr. Die Studiosongs können als solider Midtempo Melodic Death Metal bezeichnet werden, zwar kompositorisch einwandfrei und sauber produziert, aber irgendwie will der Funke nicht ganz überspringen, irgendwie fehlen die Highlights und Überraschungen, die das Album aus der Masse der stilistisch ähnlichen Veröffentlichungen abhebt. Gesanglich ist man zwar in tieferen Regionen angesiedelt als von Melodic Death Metal Bands gewohnt und erinnert mehr an SIX FEET UNDER oder DEBAUCHERY, doch auch das hebt ARTLESS nicht über den soliden Durchschnitt. Bei „Burn The Witches“ und den Livenummern (die übrigens durch recht dumpfen Sound glänzen), welche zum Teil ältere Stücke sind, gewinnt dann der Groove teilweise Überhand über die melodischen Teile, so dass man sich nicht nur gesanglich an SIX FEET UNDER erinnert fühlt, aber auch diese Tatsache ändert nichts daran, dass man nur Durchschnitt, wenn auch guter, ist.

Freunde von Melodic Death und groovigem Death Metal dürfen ruhig ein Ohr riskieren, sollten aber nicht das absolute Highlight erwarten. Aufmachung und Artwork des Albums find ich aber auf jeden Fall äußerst gelungen.