ELUVEITIE - Evocation I - The Arcane Dominion
Label: Nuclear Blast
Mit dem vierten Album der achtköpfigen Band ELUVEITIE überzeugen die Schweizer mit rein akustischen Klängen. D.h. es gibt weder verzerrte Gitarren, noch irgendwelche anderen Effekte, nur keltische Melodien und purer akustischer Folk Metal von ELUVEITIE. Deshalb muss gesagt sein, dass dieses Album vielleicht nicht jeden eingefleischten Metaller überzeugt, dafür umso mehr für generell musikinteressiertes Publikum tauglich ist. Nichtsdestotrotz wird es jeden ELUVEITIE Fan, wie auch ich einer bin, sehr gefallen. Verschiedene Gastmusiker wie z.B. A.A. Nemtheanga von PRIMORDIAL oder Oliver S. Tyr von FAUN haben bei der Produktion dieses Folk Albums geholfen.

Die Flöten bzw. Dudelsäcke, Drehleier und Violine bilden meistens die Melodie und stehen eindeutig im Vordergrund, während die Gitarren und Mandoline, nicht wie üblich, eher mit den Drums am Beat werkeln und im Hintergrund bleiben oder bestenfalls den Song einleiten. Am Gesang ist hauptsächlich Anna Murphy vertreten, nur hin und wieder kommt es zu einem Growl von Chrigel. Man bedient sich fast nur der keltischen Sprache, wobei manche Texte schon über zweitausend Jahre alt sind, was nur durch eine Kooperation mit Wissenschaftlern möglich ist. Diese Schriftstücke handeln von Mythologie, Magie oder Spiritualität unserer Urahnen.

Ein mystisches Intro stimmt das Album ein, bis kurz darauf die Drehleier den ersten Song „Brictom“ einleitet und nach dem Einstieg der restlichen Bandmitglieder bewiesen wird, dass akustisch nicht gleichzeitig langweilig bedeutet, sondern ganz im Gegenteil, eine Erfahrung für sich ist. Weitere solche „Kracher“ sind das Titellied „The Arcane Dominion“, „The Cauldron Of Renascence“ und „Omnos“. Dazwischen finden sich Tracks wie z.B. „A Girls Oath“, welcher mehr mystischen oder magischen Charakter hat, der dazu dient eine keltische und folkloristische Atmosphäre zu schaffen, um sich in diese Welt, von der erzählt wird, zurück zu versetzen. Man hört eine Frauenstimme eine Art Zauberformel sprechen, die Instrumente bleiben eher im Hintergrund. Darüberhinaus sind manche Songs komplett instrumental, wie z.B. „Within The Grove“, wo man, neben der dominanten Violine und den Flöten, keltische Trommeln und ein Hackbrett vernehmen kann. Die Einleitung zu „Voveso In Morti“ klingt wie ein APOCALYPTICA Song, was beweist, dass hinsichtlich der Instrumentenwahl wirklich nichts ausgelassen wird, von Cello, Geigen, allen Arten von Flöten und Dudelsäcken und jeglichen keltischen Instrumenten kann man alles finden.

Wenn man so die Anzahl von verschiedenen Instrumenten begutachtet, könnte das etwas verwirrend scheinen, ist es aber nicht. Am besten man hört sich die CD einfach selber an. Die Instrumente dienen dazu, die keltische Mythologie zu veranschaulichen und den atmosphärischen Charakter zu erhöhen.
Mit „Evocation I: The Arcane Dominon“ starten ELUVEITIE, wie man mir bestätigt, ein Konzept, das aus mehreren akustischen Alben besteht. Das soll heißen, es werden noch weitere Teile von „Evocation“ folgen und auch das ein oder andere unplugged Konzert ist geplant, aber nicht verzweifeln, das nächste Album wird wieder ein Folk Metal Album.

Abschließend muss ich sagen, dass ELUVEITIE ein wirklich gutes akustisches Album gelungen ist, welches jeden Fan begeistern und auch generell Musikinteressierte nicht kalt lassen wird, doch so mancher True-Metaller wird dieses Album wahrscheinlich eher links liegen lassen.

www.eluveitie.ch


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sacrapos - At First Glance
2. Brictom
3. A Girls Oath
4. The Arcane Dominion
5. Within The Grove
6. The Cauldron Of Renascence
7. Nata
8. Omnos
9. Carnutian Forest
10. Dessumiis Luge
11. Gobanno
12. Voveso In Mori
13. Memento
14. Ne Regv Na
15. Sacrapos – The Disparaging Last Gaze
Gesamtspielzeit: 50:22

Stoney
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Beitrag vom 02.04.2009
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