ABROGATION - Sarggeburt
Label: Eigenproduktion
14 Jahre ist es nun schon her, dass sich dieses deutsche Gespann zur Bandgründung hinreißen konnte. Um so erstaunlicher, dass sich bis dato kein Label gefunden hat, um die recht eigenständige Mucke des Quartetts unters Volk zu bringen. Noch dazu, wenn man sich anhand dieses Werkes vor Augen führt, dass man es hier mit technisch ausgereiften Herrschaften zu tun hat. Doch Gottes (Satans, Odins… je nach Vorliebe bitte einsetzen) Wege sind nun mal unergründlich, was der Qualität von „Sarggeburt“ jedoch keinen Abbruch tut.

Die elegischen Streicherklänge zu Beginn der Scheibe führen einen etwas in die Irre, wenn man davon ausgeht, dass hiermit die Richtung angezeigt wird, in die ABROGATION die restliche Spielzeit über ihrer Wege gehen. Mit Düstersound und Mollakkorden der Marke PARADISE LOST und Konsorten hat „Sarggeburt“ nämlich nichts am Hut. Melodischen Todesblei mit einem Schuss Heavy Metal, versetzt in mittelalterlichen, in Deutsch gehaltenen Texten verpackt, gilt es zu erkunden. Die Songs sind durch die Bank abwechslungsreich aufgebaut, können mit überzeugenden Riffs und Soli punkten, wobei die Band auch nicht davor zurückschreckt, die Blastkeule wie in „Eisenketzer“ oder „Totensammler“ auszupacken und das Tempo in rasante Gefilde zu steigern. Interessant und überraschend zugleich sind die orientalisch angehauchten Töne in „Das Schwert des Propheten“ zu vernehmen und auch der ruhige Akustiktrack „Hans Eisenbein“ bringt eine unerwartete Seite der Truppe ans Tageslicht. Leicht nachdenklich in der Aussage und mit einer Spur Verzweiflung behaftet zählt „Der Wurm des Zweifels“ dank seiner erstklassigen Gitarrenarbeit und dem eingängigen Rhythmus sicher zu den Highlights des Silberlings, auch wenn das Stück nicht unbedingt das repräsentativste darstellt. Ein schön gestaltetes Booklet, in dem bis auf den Bonustrack alle Texte abgedruckt sind und der klare druckvolle Sound, runden diese Veröffentlichung ab, an der ich einzig und allein ein kleines Problem mit dem Gesang habe. Zum einen ist er mir auf Dauer ein wenig zu eindimensional und zum anderen würde ich es begrüßen, wenn nicht alle Texte auf Deutsch komponiert werden würden, da eben diese Sprache nicht immer glücklich mit der guten Instrumentalfraktion harmoniert.

ABROGATION können sich mit „Sarggeburt“ aber wohltuend vom Einheitsbrei ihrer Kollegen abheben und hätten sich einen fairen Plattenvertrag redlich verdient.

www.myspace.com/abrogation


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sarggeburt
2. Eisenketzer
3. Sündenbock
4. Das Schwert Des Propheten
5. Fegefeuer
6. Wechselbalg
7. Totensammler
8. Seelenverkäufer
9. Der Wurm Des Zweifels
10. Ich Bin Der Sieg
11. Eine Fürs Feuer
12. Hans Eisenbein
13. Eisenmütze (Bonustrack)
Gesamtspielzeit: 52:20

Juergen
Weitere Beiträge von Juergen

Weitere Beiträge über ABROGATION

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 13.03.2009
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: