Die Polen, die ihren Stil selbst als Anal Fisting Gore Grind bezeichnen, hacken mit ihrem Debutalbum „Obora“ schlichtweg alles kurz und klein, was ihnen in den Weg kommt. Gleich am Anfang macht einem das Intro mit angsterfüllten Hilfeschreien und grausigen Abschlachtgeräuschen klar, dass ein Kindergeburtstag anders klingt – absolut verständlich, wir haben es hierbei immerhin mit brutalstem Death Grind der Spitzenklasse zu tun.

Die 15 Track-starke Platte ist vollgepackt mit Hightempo-Blastbeats, ultraprimitiven Riffs, verzerrten Bässen und Grunting auf Höchstniveau. Letzteres ist besonders auffallend, denn die beiden Sänger Ulcer und Vaginathor verstehen wirklich einiges von dieser – zugegeben - eher ungewöhnlichen Gesangstechnik. Von hochgepitchten Squeals bis hin zu unglaublich tiefen Grunzeinlagen halten die Stimmbänder dieses Sängerduos wirklich alles aus. Da bedarf es nicht mehr viel Fantasie, um sich zwei dreckige Säue vor den Mirkos im Tonstudio vorzustellen.

Grundsätzlich durchzieht dieses nach Schlachthausorgie klingende Album ein Schema: ein ekelhaftes Intro, das sich irgendwo zwischen Pornostöhnerei und Metzgereiklängen ansiedelt, gefolgt von einer alleszerhackenden Snareattacke, hinterlegt mit einfachsten Tieftonriffs und dazu eine gehörige Prise Schweinegrunzen und fertig ist der NUCLEARVOMIT-Sound. Wobei anzumerken ist, dass einem die Handgelenke dieses Drummers alleine beim Zuhören schon wehtun. Hut ab vor einer derartigen Ausdauer!
Ebenfalls durchaus positiv herauszuheben ist die Produktion, die bei solch einer Schallwand nie matschig oder überschlagen klingt.

Alles in allem ein Werk aus purer musikalischer Metzelei. Fünfzehn ultraharte Tracks mit minimalen Verschnaufpausen und der ein oder anderen Überraschung. Anhaltender Hörspaß garantiert. Für Gore Grind Fans ein Muss, für alle anderen kann ein Wiedersehen mit dem Mittagessen durchaus garantiert sein.