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V. A. - Swedish Death Metal
Label: Index Verlag |
Zusammen mit Daniel Ekeroth’s gleichnamigen Buch erscheint diese aus drei CDs bestehende Zusammenstellung, die sich mit der Geschichte des schwedischen Death Metals beschäftigt. Ich muss ja sagen, dass sich im Vorfeld mein Interesse an der Zusammenstellung eher in Grenzen hielt, da ich den Verdacht hatte, dass es sich eher um ein Best Of der klassischen schwedischen Death Metal-Alben handeln würde und Kenner dementsprechend wenig Neues beziehungsweise Rares geboten kämen. Bei Durchsicht der Tracklist wurde jedoch schnell klar, dass dem mit Sicherheit nicht so ist; so reihen sich an bekannte Szenegrößen wie DISMEMBER, GRAVE, ENTOMBED, EDGE OF SANITY oder DISSECTION, und Kultbands, die man zumindest oberflächlich kennen sollte wie MORBID, NIHILIST, MERCILESS und NECRONY, auch mir gänzlich unbekannte Uralt-Undergroundtruppen wie MEFISTO, CORPSE und CARBONIZED, aber auch Newcomer wie KATALYSATOR.
Von der Trackliste her wurde überwiegend chronologisch vorgegangen, so beginnt CD Nummer 1 mit dem ältesten Song, „Betrayed Truth“ von MEFISTO aus dem Jahr 1986. Mit Demomaterial aus den Jahren 1987 bis 1990 geht es dann weiter, lediglich der Song von GROTESQUE stammt bereits von einer Vinylveröffentlichung. Highlights der CD sind mit Sicherheit die Stücke von MORBID, MERCILESS, NIHILIST und CARNAGE sowie GRAVE und DISMEMBER, diese Songs portraitieren sehr gut die damalige Aufbruchstimmung im schwedischen Metal. Man war zwar musikalisch noch nicht so versiert wie heute, dafür wohnt den Songs eine unbändige Aggression aber auch Spielfreude inne, damals waren’s halt jung und wild, wie man so schön sagt.
CD 2 startet mit dem Titeltrack vom ENTOMBED Demo „But Life Goes On“, bevor wir langsam zu offiziellen Veröffentlichungen kommen. Hier findet sich dann das erwartete Best Of der klassischen schwedischen Death Metal Alben, DISMEMBER, UNLEASHED, GRAVE, TIAMAT, EDGE OF SANITY und CEMETARY sind ja die Namen im schwedischen Death Metal und diese Bands präsentieren hier klassische Stücke wie „Into The Grave“, „Before The Creation“ und „Nightmare Lake“, die Schweden Death Kenner sicher schon in irgendeiner Form in Schrank stehen haben. Mit DISSECTION und MARDUK gibt es auch einen kleinen Ausflug zum Black Metal, mit jeweils einem Stück der Debütscheiben der Bands.
Auf CD 3 wenden wir uns wieder Demosongs zu, hier gibt es aber eher unbekanntere Bands beziehungsweise solche, die über den Status eines Geheimtipps nicht hinausgekommen sind, zu hören. So sind die mittlerweile wieder aktiven EVOCATION und der NASUM-Vorgänger NECRONY auf diesem Silberling sicher die geläufigsten Namen. Obwohl viele der Bands mittlerweile wieder in den ewigen Jagdgründen verschwunden sind, sind viele der Stücke bleibende Zeugnisse von großen Kreativität und unbändigen Energie der schwedischen Death Metal Szene.
Alles in allem bietet „Swedish Death Metal“ eine gute Mischung aus bekannten Stücken und rarem Demomaterial, wobei die raren Stücke überwiegen. Dass die musikalische Qualität divergiert (obschon keine Totalausfälle zu verzeichnen sind) und beim Sound natürlich Abstriche gemacht werden müssen, sollte keine Überraschung sein, immerhin sind manche der Stücke über 20 Jahre alt. Was mir jedoch negativ auffällt ist die Tatsache, dass der melodische Schwedentod der Göteborg- Schule gänzlich unbeachtet blieb. Nicht einmal die Begründer dieses Sounds wie IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY sind vertreten geschweige denn Geheimtipps wie EMBRACING, GATES OF ISHTAR oder THE EVERDAWN. Einzig und alleine AT THE GATES und mit etwas gutem Willen auch DISSECTION könnte man dieser Richtung zuordnen. Sicherlich hätte man, um diese Richtung auch noch abzudecken, wohl einen vierten Silberling gebraucht, aber komplett ist dieser Überblick über den schwedischen Death Metal mit dem Fehlen des melodischen Death Metals natürlich nicht. Allerdings kann ich jedoch gar nicht sagen, ob der Melodic Death Metal in Ekeroth’s Buch überhaupt behandelt wird, da mir selbiges nicht vorliegt. Nun, für mich schreit das Ganze jedenfalls nach einer Fortsetzung in der gleichen Form, nur mit Fokus auf Melodic Death!
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Keine Bewertung
Tracklist: 1. Mefisto – Betrayed Truth 2. Obscurity – Demented 3. Corpse - Rise Again 4. Merciless - Souls Of The Dead Morbid - Wings Of Funeral 5. Nihilist - Abnormally Deceased 6. Putrefaction - Putrefaction Remains 7. Carnage - Torn Apart 8. Therion - Megalomania 9. Carbonized - Final Chapter 10. Expulsion – Darkside 11. Grave - Brutally Deceased 12. Sorcery - Descend To The Ashes 13. Tribulation - Irrevocable Act 14. Afflicted Convulsion - Consumed In Flames 15. Dismember – Dismembered 16. Desultory - The Chill Within 17. Grotesque: Submit To Death 18. Entombed - But Life Goes On 19. Nirvana 2002 – Mourning 20. General Surgery - Slithering Maceration Of Ulcerous Facial Tissue 21. Dismember - Override Of The Overture 22. Grave - Into The Grave 23. Unleashed - Before The Creation 24. Tiamat - Ancient Entity 25. Carbonized – Recarbonized 26. At The Gates - City Of Screaming Statues 27. Liers In Wait - Bleeding Shrines Of Stone 28. Edge Of Sanity – Enigma 29. Cemetary - Nightmare Lake 30. Therion - Symphony Of The Dead 31. Afflicted - Tidings From The Blue Sphere 32. Marduk - Still Fucking Dead (here’s No Peace) 33. Dissection - Black Horizons 34. Evocation - Through The Darkened Peril 35. Séance – Reincarnage 36. Toxaemia - Beyond The Realm 37. Furbowl - Shark Heaven 38. Suffer - Human Flesh 39. Traumatic - A Perfect Night To Masturbate 40. Macrodex – Necrophilicide 41. House Of Usher - Rather Black 42. Crypt Of Kerberos - The Ancient War 43. Eternal Darkness – Psychopath 44. Interment - Morbid Death 45. Uncanny - Transportation To The Uncanny 46. S. G. R. - Die In Agony 47. Sarcasm - In Hate … 48. Crematory - Enshrouded (in The River Of Eternity) 49. Necrony - Under The Black Soil 50. Repugnant - Spawn Of Pure Malevolence 51. Katalysator - Mass Genocide Ritual Gesamtspielzeit: 200:00
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Beitrag vom 05.03.2009 Zurück
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