Japan...Kirschblüten...Geishas...Sushi...beklemmende Arbeitsmoral...Gebrauchtehöschenautomaten..., aber wem käme da rasender Black Metal in den Sinn? Nun, CATAPLEXY haben es sich zur Aufgabe gemacht, auch das letzte Rundauge davon zu überzeugen, dass sich eisige Riffgewitter nicht nur im nördlichen Europa zusammenbrauen.

Old School-Black Metal vom Feinsten bieten die 8 Songs plus einem Instrumental, die, wie man es aus den Anfangstagen des Genres kennt, dünn und rauschend produziert und mit ultrablechernem Schagzeugsound ausgestattet und trotz aller Ressentiments, aber erstaunlicherweise nie durch stumpfe Raserei, sondern durch kompositorische Raffinesse und Eigenständigkeit auffallen, denn die Jungs verknüpfen gekonnt Raserei und Melodie und stricken so eine höchst skandinavische Atmosphäre („Dawn Of The Black Sun“), der man sich trotz aller sekündlich aufpoppender Déjá-Vus nicht entziehen kann. Fronter M. Curselord aka Koshiro Matsuo tut das Seine zur Eingängigkeit der Songs, denn sein krächzendes, röchelndes, aber nie hysterisches Organ deckt sämtliche emotionalen Bandbreiten wie Wut, Trauer und Hass ab. Weitere Anspieltips: „Under The Moonlight Of Sorrow“, „Blazing Choir Under The Secrets Of Hell“, “Graces Of The Infidel Blood”.

Zwar kommt dieses Album einige Jährchen zu spät (die Band existiert bereits seit 18 Jahren und dies ist ihre Debutscheibe) und ist natürlich als höchst exotisch einzustufen, aber Hautfarbe oder Nationalität sind egal, solange die Musik mitreißt und Spaß macht und das tut diese Scheibe allemal.