TALL STORIES - Skyscraper
Label: Frontiers Records
Nach ihrem Debutalbum im Jahre 1991, ist TALL STORIES nun gut 18 Jahre später (!) mit ihrer zweiten Platte „Skyscraper“ endlich wieder zurück, und jeder eingefleischte Rockfan wird mir zustimmen, wenn ich sage: „WOW!“ Dieses Album hat einfach alles! Von erdigem Rocksound über klassisches Southernrock Feeling, bis hin zu Stadienhymnen á la U2. Alle zehn Songs (plus ein Bonustrack) besitzen ein hohes Maß an Eingängigkeit, kommen sofort ins Rollen und lassen einem nichts anderes übrig als mit einem symbolischen Kopfnicken „JA“ zu sagen.

Gleich der erste Track „Tomorrow“ ist in Sachen Variationsfreude und instrumentaler Abstimmung stellvertretend für den Rest der Platte. Denn die restlichen Songs auf „Skyscraper“ können locker dieses Niveau halten. Steve Augeri’s (ehemals TYKETTO, JOURNEY) Stimme ist markant, solide und erinnert stellenweise an Bono von U2. Die unterschiedlichen Gesangslagen Augerie‘s Vocals zeugen von seiner jahrelanger Erfahrung als Sänger.

Die Gitarrenarbeit von Jack Morer ist ebenso kreativ wie präzise. Mit gekonnt viel Gefühl und der richtigen Betonung bewirkt er einen wunderbar abgerundeten Sound. In den Rock lastigeren Songs gibt er mit erdigen Riffs und flotten Solos klar den Ton an, um in anderen Passagen wieder mit Countrysound („No Justice“) und jazzigen Einlagen („Stay“) ruhig mal die Regler etwas zurückzudrehen.
Für die Drumparts mussten TALL STORIES aufgrund der Nichtverfügbarkeit von
Tom DeFaria mehrere Gastschlagzeuger anheuern. So sind unter anderem großartige Musiker wie Rodney Howard (AVRIL LAVIGNE) oder Nir Z (GENESIS) auf dem Album zu hören. Was außerdem äußerst positiv auffällt, sind die herausragenden Basslines von Tieftöner Kevin Totoian. Wie viele berühmte und erfolgreiche Rockscheiben mussten Bassfans schon über sich ergehen lassen, um endlich einmal eine so herausstechende Bassarbeit zu Ohren zu gekommen? Mit „Skyscraper“ haben jene endlich eine rare Platte mehr ihrer Bassalbensammlung hinzuzufügen. Nie lässt Totoian seinen Viersaiter öde und einfallslos über einfachste Basslines summen, nein, immer verfeinert er simplere Passagen durch sein originelles Bassspiel.

TALL STORIES schaffen es über das ganze Album hinweg, nie einseitig zu klingen, was speziell bei den Intros der Songs auffällt. Gerne wird da mal zu einer Bongotrommel gegriffen, hier ein Bottleneckintro, da einmal total überzerrte Gitarren… einfach herrlich!
Die Produktion von Jack Morer lässt in Sachen Originalität ebenso keine Wünsche offen. Da klingt „Clementine“ doch tatsächlich als ob es in einer Garage eingespielt wurde, gleich um von einer wahren Verzerrflut in „Orignial Sin“ abgelöst zu werden. Das alles mit einem gewissen Augenzwinkern serviert, zeugt von TALL STORIES Attitude, einfach Spaß an ihrer Musik zu haben. Und den hat der AOR-Fan ebenso wie manch jüngerer Rocker.

Natürlich ist die Scheibe für harte Metalheads nicht zu empfehlen, aber jeder, der nur in irgendeiner Weise auf Rock, Hard Rock oder Softrock steht, wird mit „Skyscraper“ ein Album finden, das ihm viele schöne Stunden beschert.


www.myspace.com/tallstoriesamerica


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Tracklist: Tomorrow
2. Clementine
3. Original Sin
4. All Of The World
5. Pictures Of Summer
6. River Rise
7. No Justice
8. Eternal Light
9. Stay
10. You Shall Be Free
11. Superman
Gesamtspielzeit: 50:36

Doano
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Beitrag vom 20.02.2009
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