Diese Situation wird wohl jeder Leser kennen, eine Band, die man für ihre ersten ein zwei Alben sehr verehrt hat, produziert ab dem dritten Album nur noch Austauschbares und Belangloses.
Traurig aber war, so geht es mir jetzt auch mit FUNERAL FOR A FRIEND, verdammt wie begeistert war man noch vom Debüt „Casually Dressed & Deep In Conversation“ und wie enttäuscht von ihrem Konzeptalbum „Tales Don't Tell Themselves“.

Und nun stapelt das Quintett noch tiefer. Auf dem neuen Album klingen die Waliser zwar wieder deutlich frustrierter, so darf auch wieder der Kehlkopf geschmirgelt werden, wie „Constant Illuminations“ nachdrücklich vor Ohren führt. Dies zählte ja auf den letzten beiden Alben eher schon zu den alten und ebenso verpönten Attributen. Somit versucht man, sich also auf die Stärken des Debüts und in Sachen Songwriting auch des guten Nachfolgers „Hours“ zu besinnen. Den Gesamteindruck verbessert dies nur minimal. Denn natürlich wird auch wieder im Pathos geschwelgt - und zwar knietief. Gut dies musste man bei FFAF schon immer in Kauf nehmen, doch die Öffnung in Richtung fetten Stadionrock mit (zu-)viel Schmalz geht dann aber eindeutig zu weit.

Wie gern würde ich diese Platte besser finden, doch trotz aller Mühe dies gelingt nur bedingt. Schade scheinbar haben FFAF – zumindest im Moment - ihren Zenit überschritten. Was auch das sukzessive schlechter werdende Artwork widerspiegelt. Am besten irgendwo weit hinten im CD-Regal verstauen gemäß dem Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn"; die alten Platten abspielen, nostalgisch seufzen und den neuen Output schnell vergessen.