Wie wird aus DRAGONFLY der Name HER WHISPER? Ganz einfach. Jemand sagt, die Musik klingt schwul. Unter neuem Namen gab es dann auch die gewünschte Stiländerung. Aus Metal mit 80’s Flair wurde dann düsterer Heavy Metal á la EVERGREY, wobei dann doch nicht ganz.

Klar der Sound vom Drittwerk „The Great Unifier“ klingt düster und tönt von der ersten Minute an modern aus den Boxen. Auch die dichten und düsteren, aber dennoch durchwegs melodischen, Keyboards beweisen nochmals die Affinität zu genannten Landskollegen, sobald Sänger Af Nestergaard sein Organ einbringt, denkt man sofort an BLAZE, denn dieser singt mit ähnlich volumenreicher, rauer Stimme und ähnelt Blaze Bayley gar sehr. Düster geht’s dort ja auch zu. Veredelt wird der Heavy Sound durch gekonnte Soli, die eine ungemeine Spielfreude erkennen lässt, und was wäre eine schwedische Band, ohne schwedischen Sound? Natürlich, keine schwedische Band, darum ist dieser auch in den Riffs immer wieder heraus zu hören. Auch schrecken HER WHISPER nicht vor Synthies zurück, wie das spacige „Artificial Intelligence“ beweist, diese wirken aber nicht zu aufdringlich. Irgendwie haben sie es auch geschafft, Mike Wead (MERCYFUL FATE, KING DIAMOND) für ein Solo zu gewinnen. Mit „Fiend Angelical“ gibt es auch eine gelungene und herzzerreißende Ballade und den Song „Schadenfreude“, der zwar einen deutschen Titel trägt, aber zum Glück trotzdem mit englischem Text versehen ist.

Alles in allem eine gelungene CD, die Freunde des düsteren aber druckvollen Sounds erfreuen dürfte. BLAZE und (alte) EVERGREY Freunde sollten den Sound der Schweden auf jeden Fall einmal in ihre Gehörgänge wandern lassen. Ich werde auf jeden Fall HER WHISPER im Auge behalten.